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Ohne Musik geht's einfach nicht, das Leben

STIFTUNG MOZARTEUM / KONZERTSAISON 2016/17

02/06/16 Die Franui Musicbanda und der Puppenspieler Nikolaus Habjan eröffnen die Konzertsaison der Stiftung Mozarteum und geben zugleich zwei Spielzeitthemen vor: den Einfluss der Volksmusik auf die großen Komponisten und den so viel strapazierten wie zentralen Begriff „Heimat“.

Von Heidemarie Klabacher

Maren Hofmeister, die künstlerische Leiterin der Stiftung Mozarteum, hat heute Donnerstag (2.6.) das Programm der Konzertsaison 2016/17 präsentiert, „das noch deutlich die Handschrift meines Vorgängers Matthias Schulz trägt“.

Die zentralen dramaturgischen Linien würden auch in unter ihrer Intendanz weiter verfolgt werden: „Wir haben hier die schönsten Kammermusiksäle der Welt zur Verfügung“, schwärmt die neue künstlerische Leiterin über ihren Arbeitsplatz.

Die Reihe „Kammermusik im Großen Saal“ bringt bekannte klingende Namen von Maria João Pieres, die wieder mit einem ihrer Schüler kommen wird, über Patricia Petibon bis zu Il Giardiono Armonico.

Vorerst nur im Detail trägt das Programm ihre eigene Handschrift, sagt Maren Hofmeister, konkret etwa mit dem Stempel „Debüt“ im Programmbuch über einer Reihe von Konzerten im Wiener Saal: „Das verweist auf ganz junge Künstler und Ensembles, die nur wachsen und reifen können, wenn sie auch spielen dürfen.“ In vielen anderen Städten werde das immer schwieriger, „hier in Salzburg bei der Stiftung funktioniert das noch“.

Tatsächlich sei man mit den „Zahlen“ zufrieden, bestätigt Stiftungs-Präsident Johannes Honsig-Erlenburg: „Der Gedanke von Matthias Schulz, Kammermusik-Veranstaltungen zu re-aktivieren, ist erfolgreich aufgegangen.“

Eine besondere Erfolgsgeschichte feiert die Stiftung mit der Reihe „Orgel+Film“. Ein nüchterner Name, hinter dem sich wohl eines originellsten Konzertformate Land auf Land ab verbirgt: Die vom amerikanischen Stummfilm-Begleiter Dennis James mit der Orgel untermalten Klassiker aus der Frühzeit des Films haben seit dem „Film-Start“ 2010 ihre eingeschworene Fangemeinde gefunden: ein ganz eigens Publikum, vom Alter her „gut durchmischt“ aber dennoch deutlich jünger als der Stiftungs-Durchschnitt. „Diese Reihe bringt tatsächlich ein ganz anderes Publikum in Haus“, bestätigt Petra Hinterholzer vom Betriebsbüro der Stiftung. „Auch die Stimmung im Haus ist an diesen Abenden eine ganz andere als sonst. Die Gäste lieben die Vibes, die hier entstehen.“ Diese lockere Kino-Atmosphäre mit Popcorn-Verkauf (echt wahr!) trage durchaus auch dazu bei, Hemmschwellen abzubauen und das Film-Publikum auf das Konzertprogramm neugierig zu machen, sind die Verantwortlichen überzeugt.

Ebenfalls eine Besonderheit, die natürlich beibehalten wird, ist die Schiene „Orgel zu Mittag“, mit halbstündigen Orgelkonzerten bei freiem Eintritt, in deren Rahmen die Gäste auch das sonst nicht zugängliche Zauberflötenhäuschen im Basteigarten besichtigen dürfen. „Salzburger und Touristen kommen regelmäßig an Dienstag-Mittagen zum Orgelkonzert.“

In den abendlichen Orgelkonzerten der Reihe „Orgel+“ erklingen in der neuen Spielzeit neben der „Propter Homines Orgel“ das rare Instrument Zink und der Bariton von Michael Volle. Ein Konzert gehört wieder Orgelstudenten der Universität Mozarteum.

Das meiste also, wie gehabt in der Konzertsaison der Stiftung. Was Strategien für die Zukunft betreffe, sei man erst jüngst „in intensiver Klausur“ gewesen, berichtet Johannes Honsig-Erlenburg. Zentrale Zukunftsthemen seien etwa szenische Produktionen bei der Mozartwoche und die Zukunft der „Dialoge“, bzw. eines ähnlichen Festivals; aber auch ganz konkrete Maßnahmen, wie die logistische und bauliche Verbesserung der Situation für das Publikum im Pausenfoyer. „Da schichtet man sich der Reihe nach mühevoll hinein. Im Winter stönen die einen, wenn die andern zum Rauchen auf die Terrasse hinaus wollen und die Tür aufgeht…“ Hier stünden architektonische Verbesserungen auf der Agenda.

Die Saison Konzerte 216/17 der Stiftung Mozarteum
Bild: ISM/Wolfgang Lienbacher (1)

 

 

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