PHILHARMONIE SALZBURG
Gloria und Halleluja!
25/10/24 Wenn Elisabeth Fuchs ihre Überzeugungskraft ins Rennen wirft, dann stehen gleich zweihundert Sängerinnen und Sänger auf dem Podium. So viele sind dieser Tage aufgeboten für die Aufführungen von Vivaldis Gloria im Großen Festspielhaus.
Zuvor freilich üppiges Fin de Siècle. Da spielte die Philharmonie Salzburg zunächst dessen Tondichtung Don Juan aus dem Jahr 1888, die auf das lyrische Vorbild von Nikolaus Lenau zurückgeht. Im Anschluss an Don Juans üppiges musikalisches Liebeswerben dann die Rosenkavalier-Suite zum Besten gegeben, mit deren harmonisch leichtfüßig daherkommenden, charmanten Klängen Richard Strauss 1911 nach den dramatisch-expressionistischen Opern Salome (1905) und Elektra (1909) die Musikwelt überrascht hatte.
Elisabeth Breuer (Sopran) und Christa Ratzenböck (Alt) waren die Solistinnen in Vivaldis Gloria. Den Text dieses Lobgesangs gliederte Vivaldi in der um 1715 entstanden Komposition in zwölf eigenständige, abwechslungsreiche Abschnitte, das eingängige Werk kostet die Bandbreite zwischen festlichen, erhabenen Ecksätzen und zarten, durchsichtig instrumentierten Solopassagen aus. Trotz der Riesenbesetzung im Chor kamen auch feine Nuancierungen gut heraus. Der passende Dank für die standing ovations: Händels Halleluja aus dem Messias.