Next Generation in den Startlöchern
40 JAHRE SALZBURGER BACHGESELLSCHAFT
02/06/16 Seit vierzig Jahren steht die Salzburger Bachgesellschaft unter der künstlerischen Leitung von Albert Hartinger für „Alte Musik in Salzburg“. Zum 40. Geburtstag lädt die Salzburger Bachgesellschaft zum Festprogramm. Ein Highlight: Das Debüt des „Bach-Jugendorchesters“ unter der Leitung von Midori Seiler.
Von Heidemarie Klabacher
„Vor vierzig Jahren fand das erste Konzert der Salzburger Bachgesellschaft in der Pfarrkirche Mülln statt“, erzählt Albert Hartinger. Zum Auftakt der Jubiläumsfestivals erklingt beim Festkonzert am Freitag (3.6.) in der Pfarrkirche Mülln ein „prachtvolles“ Programm“ mit der Bach-Kantate „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ und der Toccata BWV 564 auf der Müllner Barockorgel. Seit jeher sind Albert Hartinger musikalische Beziehungen ein dramaturgisches Anliegen: „Die Verbindung zu Bach in Salzburg schafft das „Magnificat“ von Antonio Caldara.“
Spielen wird das Ensemble „La Divina Armonia“ unter der Leitung von Lorenzo Ghielmi. Singen werden das Collegium Vocale der Salzburger Bachgesellschaft und die Solisten Ulrike Hofbauer, Daniel Gloger, Virgil Hartinger und Stefan Zenkl.
Das ist quasi der Auftakt zum Festtag am Sonntag (5.6.): Zur Einstimmung gibt Heribert Metzger um 15 Uhr im Dom ein Orgelkonzert bei freiem Eintritt mit Werken von Bach, Pasquini und Muffat.
Zeitgleich stellt sich in der Residenzgalerie „Bach’s new Generation“ vor: Bei diesem Konzert in der Reihe „Musik für junge Leute“ gibt das neu gegründete „Bach-Jugendorchester“ unter der Leitung von Midori Seiler und Elmar Oberhammer sein Debüt.
Dann feiern alle zusammen: Unter dem Motto „Überall Musik“ steigt um 16 Uhr das Barockfest im Domquartier Salzburg: „Die Musik bildet eine wunderbare Einheit mit den fürsterzbischöflichen Räumlichkeiten, ihrer außergewöhnlichen Architektur, ihren Bildern, dem Stuck, den wertvollen Kunstschätzen und den Deckengemälden“, freuen sich Albert Hartinger und sein Team. „Die fürsterzbischöflichen Hofmusiker - darunter Heinrich Ignaz Franz Biber, Stefano Bernardi, Georg Muffat, Vater und Sohn Mozart oder Michael Haydn - haben für genau diese Räumlichkeiten komponiert und hier auch selbst musiziert. Die Festgäste hören die Musik also genau dort, wo sie einst erklungen ist.“ Natürlich erklingt auch Musik von Johann Sebastian Bach – und zwar aus allen seien Schaffensbereichen von den Orchestersuiten bis zur Kaffeekantate.
Ausführende sind, neben dem „Bach’s New Generation” Jugendorchester und Barockorchester und Blockflötenconsort der Universität Mozarteum, das Collegium Vocale der Salzburger Bachgesellschaft, La Divina Armonia, das Tanzensemble Musica et Saltatoria oder das Schwanthaler Trompetenconsort, der Lautenist Hans Brüderl, der Traversflötist Marcello Gatti oder die Blockflötistin Dorothee Oberlinger.
In vierzig Jahren hat sich die Salzburger Bachgesellschaft um Zentrum der Bachpflege in Österreich entwickelt und über sechshundert Konzerte „von höchster Qualität und zu erschwinglichen Preisen“ veranstaltet, so ein zu recht auf sein Lebenswerk stolzer Albert Hartinger. Immer wieder haben später weltberühmte Interpreten ihr Salzburg-Debut bei der Bachgesellschaft gefeiert, darunter der jüngst verstorbene Nikolaus Harnoncourt und sein Concentus Musicus, Jordi Savall und Hesperion XX, Frans Brüggen und Orchester des 18. Jahrhunderts, Ton Koopman und sein European Union Baroque Orchestra, Trevor Pinnock und English Concert, Giovanni Antonini und Il Giardino Armonico oder die immer wieder gerne nach Salzburg zurückkommenden King`s Singers.
Ein Anliegen seit jeher ist Albert Hartinger die musikalische Nachwuchsförderung. Interpreten von später internationalem Rang machten bei der Bachgesellschaft erste Podiumserfahrung, darunter Franz Welser-Möst, Benjamin Schmid, Julian Rachlin oder Martin Grubinger. Mit der Reihe „Musik für junge Leute“ zählt Albert Hartinger seit 35 Jahren zu den Pionieren der musikalischen Kinder- und Jugendarbeit. Vierzig Jahre Salzburger Bachgesellschaft - wir gratulieren!
