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Erfolgreiche Ritter für die Klassik

SALZBURGER KULTURVEREINIGUNG / SAISON 2015/16

25/02/15 „The Knights“ – so heißen klassische Orchester normalerweise nicht. Wohl aber jene Gruppe, die ab 27. Mai die neue Saison der Konzertringe eröffnen wird: das erste amerikanische Orchester, das die Salzburger Kulturvereinigung nach Salzburg holt.

Von Reinhard Kriechbaum

Sie spielen Klassik, aber auch viele andere Dinge, die eher ins Repertoire der neuweltlichen Pops-Orchestra passen. Mit den „Folk Songs“ von Luciano Berio(gesungen von Dawn Upshaw) haben „The Knights“ auch einen rechten Klassiker des 20. Jahrhunderts im Programm. Ein Konzert dieses Zuschnitts passt gut zum Ist-Zustand der Salzburger Kulturvereinigung. Die Verschränkungen etwa mit den weiteren Initiativen der Kulturvereinigungs-Leiterin Elisabeth Fuchs, der Philharmonie Salzburg und den Kinderfestspielen, hat zu einem juvenilen Aufschwung geführt. Zudem setzt man auf effizientes Marketing – und so bleibt der Erfolg nicht aus: Ein Abonnenten-Plus von rund vierhundert innerhalb weniger Jahre (nachdem man lange im Sinkflug war) kommt nicht von ungefähr.

Man hält mit heutigem Tag bei 5.236 Abonnementen. Interessant: Der Löwenanteil (4.500) fällt immer noch auf die drei traditionellen (aber eben nicht mehr ausschließlich traditionell programmierten) Konzertreihen. Der Rest sind Wahl-Abos und dergleichen. Wenn also auch immer wieder vom zunehmenden Wunsch nach Flexibilität auf Käuferseite zu hören ist, spielt doch nach wie vor das liebgewonnene Acht-Termine-Abo die größte Rolle.

Anlässlich des 150. Geburtstags des finnischen Nationalkomponisten Jean Sibelius präsentieren das Lahti Symphony Orchestra und das Finnish Radio Symphony Orchestra mehrere Symphonien und die Symphonische Dichtung „Finlandia“. Die Geigerin Leila Josefowicz spielt das Sibelius-Violinkonzert.

Ein Freelance-Ensemble ist das „Orchestra Sinfonica di Milano“, das im Lauf von drei Abenden alle vier Schumann-Symphonien hören lässt und unter anderem dem „Concerto Gregoriano“ ein selten gespielte Werk von Ottorino Respighi bereit hält.

Genug „Klassisches“ sonst in den Orchesterkonzerten: Die Wiener Symphoniker (sie sind nun alle zwei Jahre für jeweils drei Konzerte nach Salzburg eingeladen) spielen unter anderem Mozarts Haffner-Symphonie und Beethovens „Fünfte“, das Mozarteumorchester unter Trevor Pinnock Schuberts „Große“ C-Dur-Symphonie und das Mendelssohn-Violinkonzert mit Isabelle Faust. Die NDR-Radiophilharmonie unter Andrew Manze soll ganz neue Perspektiven auf die „Zweite“ von Brahms öffnen. Die Münchner Symphoniker bringen ein Programm ausschließlich mit Werken von Edward Grieg.

Leopold Hager wird achtzig Jahre alt, und er wird deshalb drei Mal Bruckners „Siebente“ mit dem Mozarteumorchester gestalten. Für zwei der drei Abende hat man auch den Bachchor eingeladen. Er singt Motetten von Bruckner und eine Jugend-Komposition von Leopold Hager.

Ein guter Schuss Peppiges findet sich im Kulturtage-Programm: Das Auftaktkonzert – „A tribute to Leronard Bernstein & John Williams“ steuert die Philharmonie Salzburg bei. Das Blechbläserensemble „Pro Brass“ und die ebenfalls tendenziell kabarettistisch angehauchte Frauengruppe „Salut Salon“ werden weder die musikalische Bravour noch den Humor zu kurz kommen lassen. Unter neuer Leitung (Helmut Zeilner) steht das deutlich verjüngte Orchester der Kulturvereinigung. Das obligate Domkonzert zu dem Kulturtagen gilt unter anderem Bruckners „Te Deum“.

Das Jahresprogramm der Salzburger Kulturvereinigung 2015/16 zum Download
Bilder: Salzburger Kulturvereinigung / Deborah O'Grady (1), Felix Broede (1); www.patrickgarvey.com
Zum Kommentar Neues und altes Selbstbewusstsein

 

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