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Erfolg oder krasser Misserfolg?

HINTERGRUND / SALZBURG BIENNALE

13/05/11 Die Salzburg Biennale ist seit dem städtischen Kontrollamts-Bericht im Gerede. Ein "wichtiges kulturpolitisches Festival" ortet SPÖ-Gemeinderat Wolfgang Gallei heute, Freitag (13.5.) in einer Presseaussendung, einen Kostenverursacher, der nichts bringe, sieht die Stadt-ÖVP.

Salzburg gewinne mit der Biennale, die 2009 erstmals und heuer im März wieder stattgefunden hat, "im Bereich der zeitgenössischen Musik internationale Anerkennung und Aufmerksamkeit", so die Meinung der SPÖ. Für die ÖVP kontert ebenfalls heute Gemeinderätin Elisabeth Werner: "Ein Festival, das sich über vier verlängerte Wochenenden hinzieht, schafft es nicht einmal, 5000 zahlende Gäste anzulocken."

Das städtische Kontrollamt hat jedenfalls geprüft und Zahlen vorgelegt, die nun je nach politischer Anschauung sehr unterschiedlich gedeutet werden. „25 Prozent der Subventionen werden nicht für das Programm, sondern den Aufbau einer neuen 'musikalischen' Verwaltungsstruktur verwendet, deren es in Salzburg ja einige gibt. Damit ist die Sinnhaftigkeit dieser hohen Unterstützung durch die Öffentliche Hand für mich äußerst hinterfragungswürdig“, betont ÖVP-Gemeinderätin Elisabeth Werner, Mitglied im Kontrollausschuss.

Das Festival wird von der Stadt Salzburg mit jährlich 150.000 Euro für die Vorbereitung und Durchführung der alle zwei Jahre stattfindenden Veranstaltung gefördert. Die Stadt Salzburg entspricht damit ihrer eigenen im Kulturleitbild der Stadt festgelegten Zielsetzung, einen Schwerpunkt auf zeitgenössische Kunst und Kultur zu legen. SPÖ-Gemeinderat Wolfgang Gallei „Die Biennale bot sowohl 2009 als auch 2011 eine repräsentative Leistungsschau zeitgenössischer Musik höchster Qualität. Alleine 2011 gab es an vier verlängerten Wochenenden Werke von rund 70 Komponisten aus 13 Ländern mit 15 Uraufführungen sowie zahlreiche österreichische Erstaufführungen.“

Elisabeth Werner hakt ein beim Eigenfinanzierungsgrad von "gerade einmal 23 Prozent" ein (was nicht ungewöhnlich ist für ein Festival zeitgenössischer Musik). Karteneinnahmen hätten nur fünf Prozent des Budgets abgedeckt. Ein Drittel der Karten seien als Freikarten verschenkt, regulär verkauft seien nur 44 Prozent der 10.470 Karten worden.

Dagegen die SPÖ: Das Festival ist seit seinem Start erfolgreich bemüht, Spenden und Sponsorengelder zu gewinnen. Dank moderater Eintrittspreise ist es bei der erstmaligen Durchführung des Festivals 2009 gelungen, durch den Verkauf von mehr als 4.500 Karten Einnahmen von rund 60.000,- Euro aus Kartenerlösen zu erzielen. „Es wurden damals auch rund 3.200 Freikarten vergeben. Dies ist ein gängiges und zielführendes Mittel zur Einführung und Etablierung eines Festivals, um Kooperationspartner und Sponsoren zu gewinnen und zu halten“, meint Gallei.

Gallei verweist auch darauf, dass das "in Österreich renommierteste Festival zeitgenössischer Musik, 'Wien Modern',  nach eigenen Angaben einen Eigenfinanzierungsgrad von 17 Prozent" habe. Das Salzburger Landestheater finanziere sich zu 18 Prozent selbst.

Elisabeth Werner (ÖVP) stößt sich daran, dass jede verkaufte Biennale-Karte mit 120 Euro subventioniert wurde. „Mir ist nicht in Erinnerung, dass die Biennale als Bildungseinrichtung für die Verbreitung zeitgenössischer Musik gedacht war – viele kulturvermittelnde Einrichtungen für Kinder und  Jugendliche wie zum Beispiel die Kinderfestspiele würden die Zuerkennung einer derart hohen Subventionierung nicht im Traum andenken!“, meint die stellvertretende VP-Klubobfrau.
(SPÖ/ÖVP Stadt)

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