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Heuer wäre ein Nicolai-Jahr gewesen

GROSSE AULA / CHORKONZERT

16/12/10 Vor 200 Jahren ist Otto von Nicolai in Königsberg geboren worden. 1842 hat er in Wien, als Hofopern-Kapellmeister, die Philharmonischen Konzerte (und damit die Wiener Philharmoniker als eigenständiges Orchester) ins Leben gerufen. Damit hat er sich tief in die österreichische Musikgeschichte eingegraben.

Von Reinhard Kriechbaum

Dank an Albert Anglberger und sein Collegium Musicum Salzburg. Sie haben in ihrem Adventkonzert am Mittwoch (15.12.) in der Großen Aula an Nicolai (1810-1849) als Komponisten erinnert – und daran, dass er nicht nur (in seinem letzten Lebensjahr) die „Lustigen Weiber von Windsor“ geschrieben hat. Ausgebildet wurde Nicolai nämlich am Königlichen Institut für Kirchenmusik, unter anderem bei Carl Friedrich Zelter. Bevor er die Kapellmeister-Laufbahn am Theater einschlug, war Nicolai Organist an der Preußischen Gesandtschaftskapelle in Rom.

Er war also einschlägig vorbelastet. Die Messe in D-Dur ist für die Weihe des Doms von Posen 1832 entstanden. Nicolai war also 22 Jahre alt und schuf ein effektsicheres, einprägsames Werk mit naher Verwandtschaft zu Mendelssohns geistlichem Schaffen. Markant-schmeichlerisch die Aufgaben für die Klarinetten, effektsicher die Horn-Passagen. Hörner und Solovioline geben dem Benedictus individuelles Gepräge. Lohnendes Material also für Chor und Orchester des Collegium Musicum, verstärkt wieder durch den Bezirkslehrerchor Braunau. Aus dem pausbäckigen Solistenquartett stach Bernadette Furch (Alt) als ruhender Pol heraus. Zuvor ein paar kleinere kirchenmusikalische Schlager von Mozart, darunter das „Exsultate jubilate“. Die Sopranistin Corinna Reithuber wirkte befangen.

Es heißt immer, dass keine Zuhörer kommen, wenn man zu der Jahreszeit nicht Bachs Weihnachtsoratorium anbietet. Und was macht das Publikum? Es kommt tatsächlich nicht. Keine hundert Leute in der Aula, also fünf von sechs Stühlen frei: Eine solche Stimmung hält die beste Musik nicht aus.

 

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