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… keine so schlechte Idee

15. SALZBURGER JAZZHERBST

27/10/10 Große Namen müssen große Säle füllen. Das ist die ganze Jazzherbst-Dramaturgie. Die Namen sprechen seit fünfzehn Jahren ohnehin für sich - heuer etwa Jessey Norman, Dianne Reeves oder Ron Charter. Darum geht es bei den Jazzherbst-Pressegesprächen vor allem ums Geld - welches für Nicht-Mainstream-Programme alle Jahre wieder nicht vorhanden ist.

Von Heidemarie Klabacher

99 Prozent seiner Zeit verbringe er mit Geldauftreiben, sagte Johannes Kunz, der Gründer und Leiter des Salzburger Jazzherbst, heute Mittwoch (27.10.) beim traditionellen Pressegespräch vor der Eröffnung. Auch sei er persönlich unter Einsatz seines Privatvermögens der „größte Jazzherbst-Sponsor“.

Genau ein Sechstel des Jazzherbst-Budgets, insgesamt 160.000 Euro, ergäben zusammengerechnet die Beiträge aller öffentlichen Subventionsgeber: „Das reicht heutzutage nicht einmal für die Saalmieten und die Technik“, sagt Johannes Kunz. Fünf Sechstel des Budgets kommen von Sponsoren und aus dem Kartenverkauf. Sein Ziel, für jedes große Konzert einen „Abendsponsor“ zu bekommen, habe er erreicht.

Neu im Sponsorenreigen seien heuer die „Klaus Wlaschek Privatstiftung“ und die „Verbund & Verbund-Austrian Power Grid“. Dafür seien andere Sponsoren, wie etwa die Post, weggefallen: „Das ist ein ständiger Prozess.“

Nun beginnt also morgen Donnerstag (28.10.) mit einem Empfang in der Residenz der 15. Salzburger Jazzherbst. „So schlecht kann die Idee vor sechzehn Jahren, in Salzburg ein Jazzfestival dieses Kalibers ins Leben zu rufen, nicht gewesen sein“, sinnierte Johannes Kunz. Im fünfzehnten Jahr gehe der Kartenvorverkauf besonders gut. Mit Stand vom Freitag der Vorwoche (22.10.) seien zwei Drittel der Karten verkauft gewesen. Die Jessey Norman-Gala am 7. November sei ausverkauft. Erstmal in der Geschichte des Jazzherbst werden im Großen Festspielhaus sogar Podiumssitze aufgestellt: „Das sind immerhin hundert zusätzliche Plätze.“ Und das sei gut so: Immerhin müssten allein bei diesem Konzert 160.000 Euro hereinkommen.

Ingesamt lege der Salzburger Jazzherbst, so Kunz,  „etwas über zwölftausend Karten“ auf. Karten im Wert von 160.000 Euro haben bereits im Vorfeld die Hauptsponsoren Stiegl und Hypo gekauft.

Freikarten würden vom Jazzherbst - „im Gegensatz zu anderen Veranstaltern“ - nur in Form von Presse- und Künstlerkarten vergeben. Ein Kontingent von Jugendkarten zu je zwölf Euro würden über „Akzente Salzburg“ und Egon Achatz verteilt. Wenn sich abzeichne, das bestimmte Konzerte nicht ausverkauft sein werden, könne es weitere Jugendkarten geben.

Die zeitliche Nähe zum Festival „Jazz & the City", das sich immer stärker zum eigenständigen hochkarätigen Festival entwickelt, habe dem „Salzburger Jazzherbst“ bisher nicht geschadet, so Kunz. Ob es sinnvoll ist, im Herbst zwei Jazz-Marken zu positionieren, müssten die Touristiker entscheiden. Er jedenfalls freue sich „über jede Initiative, die dem Jazz nützt“, so Johannes Kunz.

Kleine Programm-Änderungen: Ron Carter wird am 1. November nicht im „Ron Carter Nonet“ spielen, sondern in der Formation „Ron Carter Foursigth“. Claudi Acuna hat schwangerschaftsbedingt kurzfristig abgesagt. An ihrer Stelle wird am 2. November im Oval die Jazzorganistin und Vokalistin Rhoda Scott auftreten.

Beim Eröffnungsempfang morgen Donnerstag (28.10.) wird Paul Gulda eine Festrede halten: „Friedrich Gulda, Salzburg und All That Jazz“. Am 4. November wird Benjamin Schmid ein Violinkonzert von Paul Gulda und ein Violinkonzert von Sabina Hank spielen.

Karten und Termine - www.salzburgerjazzherbst.at ; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Bilder: www.salzburgerjazzherbst.at

 

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