Salzburg, China und die Welt sowieso
PHILHARMONIE SALZBURG / KINDERFESTSPIELE 2018/19
07/02/18 Schon beim ersten Konzert vor zwanzig Jahren habe sie gewusst: „Das ist meins. Und ich bin noch immer voller Tatendrang und Ideen“. Elisabeth Fuchs präsentierte das Jubiläumsprogramm „20 Jahre Philharmonie Salzburg“.
Von Heidemarie Klabacher
Das erste Konzert der heutigen „Philharmonie Salzburg“ war am 5. November 1998. Gefeiert wird am 23. November mit Cross over zum Quadrat: Das Jubiläumskonzert „The next Level!” bringt die Philharmonie Salzburg, Musik von Beethoven und John Williams sowie Akrobaten und DJs unter einen Hut: „Das hat es so noch nie gegeben“, betonte Elisabeth Fuchs heute Mittwoch (7.2.) bei der Programmpräsentation. Sie wolle damit aber keineswegs „nur cool“ sein.
Der Musikunterricht an den Schulen werde immer stärker zurückgedrängt, es sei längst nicht mehr selbstverständlich, dass Menschen mit „Mozart“, „Bach“ oder „Beethoven“ als Namen etwas anfangen, geschweige denn diese künstlerisch einordnen können. Sie wolle mit ihren Programmen, dazu zählen etwa auch die Kurz- und Kürzest-Opern im Rahmen der Familienkonzerte oder Symphonic Talks, neugierig machen und Menschen ansprechen, für die die Begegnung mit im weitesten Sinne „klassischer“ Musik nicht selbstverständlich sei. „In dreißig Jahren wird das noch einmal ganz anders aussehen, als heute. Wir wollen da gegensteuern.“ Man wolle aber auch „offen sein“ für neue Elemente: „Was die Jugend macht, muss nicht immer schlecht sein!“ Daher wird beim Jubiläumskonzert neben klassischem Orchester auch Electric Swing und Akrobatik zu erleben sein. Platz dafür bietet nur die Salzburg Arena. Dort wird nach dem Konzert auch Party gefeiert.
Die Konzerte der Philharmonie Salzburg in der neuen Spielzeit bringen im Großen Saal des Mozarteums Begegnungen mit der Vienna Clarinet Connection, dem Tuba-Star und Echo Preisträger Andreas Martin Hofmeir und mit der jungen Salzburger Cellistin Julia Hagen. Das vierte Konzert heißt „Wir lieben Mahler und Pärt“ – und ist das Geburtstagsgeschenk des Orchesters an sich selbst.
In der Reihe „Symphonik Talk“ geht es weiter mit bunten Vorabend-Programmen: Charly Chaplin gilt der erste Abend im September. Die philharmonie Salzburg spielt live zum Stummfilm „The Kid“ und zur Rede aus „Der große Diktator“. Das Weihnachtskonzert – das Symphonische Punschkonzert – gilt dem Concierto de Aranjuez. Zack Zack auf der Opernschiene geht es an „Die Hochzeit des Figaro“ in einer Kurzfassung. Der vierte SymphonicTalk gehört den „Hollerstauden“, drei Sängerinnen zwischen Volkslied, Pop und Oldies aus Hollersbach.
Zum Jubiläumsjahr „200 Jahr Stille Nacht“ bringt die Philharmonie Bachs Weihnachtsoratorium - an zwei Abenden in der Wallfahrtskirche Maria Mösl in Arnsdorf. Warum Bach? „Bach wollte, dass seine Choräle teils vom Volk mitgesungen werden. Die Choräle waren damals Schlager.“ Aktives Musizieren und Singen ist ihr wichtig, daher werde sie von den beidem Konzerten mit dem Publikum einige Choräle aus dem Weihnachtsoratorium proben und dann zum Mitsingen einladen, so Elisabeth Fuchs. An fünf weiteren Terminen heißte es ebenfalls in Arnsdorf „Stille Nacht – Sing mit mir“.
Die Konzerte zum Jahreswechsel gibt die Philharmonie wie bisher bei der Salzburger Kulturvereinigung im Großen Festspielhaus. In Bad Hofgastein, wo man die Rolle der Kurmusik übernommen hat, wird man aktiver sein denn je: Drei Orchester- und 89 Kammerkonzerte sind geplant, dazu fünf Almklassik- und acht Familien-Konzerte. Stolz ist man darauf, mit dem Startenor Juan Diego Flórez muszieren zu dürfen (DrehPunktKultur berichtete). Die Kinderfestspiele finden zum elften Mal statt – mit der großen Workshop-Woche am Flughafen und den Abo-Konzertreihen für Kinder und Jugendliche und Familien.
In der kommenden Spielzeit wird die Philharmonie Salzburg wieder auf Tournee gehen – zweimal eine Woche tourt man durch Großstädte in China.
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