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Suppenkraut

BACHGESELLSCHAFT / UNIVERSITÄT MOZARTEUM

17/10/17 „Englische Suiten“ beim Wort genommen: Florian Birsak spielt auf dem Cembalo die „Englischen Suiten“ – und dazu Werke von „ungefähren“ Zeitgenossen Bachs, die tatsächlich in England, vor allem im London, geschrieben wurden und erfolgreich waren.

Von Heidemarie Klabacher

Es erstaunte also nicht, beim Konzert am Samstag (14.10.) im Solitär des Mozarteums neben den ersten drei „Suites avec preludes“ BWV 806 bis 808 von Johann Sebastian Bach auch Werke von Charles Dieupart, Georg Friedrich Händel und Henry Purcell im Programmheft zu finden.

Ob Bach eigene Suiten tatsächlich einen Auftraggeber „von der Insel“ hatte, wie es der erste Bach-Biograph Nikolaus Forkel behauptet, ist nicht geklärt, erklärt Florian Birsak, Professor für Cembalo am Mozarteum. Und er schildert humorvoll im Programmheft, dass all diese englischen Werke allesamt sehr französisch angehaucht sind – auch die von Bach persönlich. Ganz typisch englisch waren im aktuellen Konzert freilich die „Hornpipe“ oder die zahllosen Synkopen in kleinen Stücken von Purcell. Ein kleiner feiner Höhepunkt unter den „großen“ Bachwerken: ein wunderschöner „Ground in C“ ebenfalls von Purcell.

Florian Birsak überzeugte mit Virtuosität und elegant federnder Phrasierung und stupend wendigen Verzierungen: „Die Ornamente sind die Kräuter in den Tongebilden“, schreibt Birsak im Programmheft, „die muss man frisch über die Suppe streuen.“ Das Konzert fand statt im Rahmen des „Bachzyklus“ der Salzburger Bachgesellschaft in Kooperation mit dem Institut für Alte Musik.

Am 21. März 2018 – dem 333. Geburtstag von Johann Sebastian Bach – folgt der zweite Teil mit den restlichen „englischen“ Suiten von Bach & Co. - www.salzburger-bachgesellschaft.at

Bild: dpk-krie

 

 

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