Man trennt sich von Maren Hofmeister
STIFTUNG MOZARTEUM / LEITUNG
28/04/17 Die künstlerische Leiterin der Stiftung Mozarteum Salzburg und Intendantin der Mozartwoche Maren Hofmeister beendet zum Frühjahr 2018 ihre Tätigkeit bei der Stiftung Mozarteum. Sie hat diese Funktion erst seit April 2016 inne.
Von Reinhard Kriechbaum
Die vorzeitige Vertragsauflösung bezeichnet Stiftungs-Präsident Johannes Honsig-Erlenburg auf DrehPunktKultur-Nachfrage als „nicht optimal, aber im beiderseitigen Interesse“. Klar, dass man offiziell keine Gründe für die Trennung nennt, das sei „vernünftig und taktvoll von beiden Seiten“. In den „strategischen Zielvorstellungen“ habe es „unterschiedliche Auffassungen“ gegeben, deutet Honsig-Erlenburg an.
Die Mozartwoche 2018, in deren Mittelpunkt die Neuinszenierung „Die Entführung aus dem Serail“ steht, wird also die einzige von Maren Hofmeister verantwortete sein (jene heuer wurde ja noch von ihrem Vorgänger Matthias Schulz programmiert).
Maren Hofmeister wurde in Braunschweig geboren und hat an der Universität Leipzig Musik- und Kommunikationswissenschaften studiert. Sie war Assistentin des Intendanten und GMD des Aalto Musiktheaters Essen, leitete das Künstlerische Betriebsbüro der Ruhrtriennale und war von 2008 bis 2010 Mitarbeiterin des Intendanten der Salzburger Festspiele, Jürgen Flimm. Anschließend wirkte sie als Casting-Direktorin der Berliner Staatsoper „Unter den Linden“ unter der Intendanz von Jürgen Flimm und Generalmusikdirektor Daniel Barenboim. Ihre letzten Jobs vor Salzburg waren Intendantin der Arenaria GmbH (der Produzentin der Oper im Steinbruch St. Margarethen) und Direktorin für Musik und Kultur der Esterházy Privatstiftung Eisenstadt. Für die Oper im burgenländischen St. Margarethen – heuer Verdis „Rigoletto“ – ist sie noch verantwortlich.
Wie geht es nun bei der Stiftung weiter? Auf die Frage, ob der Leitungsposten ausgeschrieben werde (der Berufung von Maren Hofmeister ging keine Ausschreibung voran), sagt Johannes Honsig-Erlenburg: „Es spricht einiges für einen objektivierten Findungsprozess.“ Eine Grundsatzfrage sei auch, ob man nicht für die Leitung der Mozartwoche eine Künstlerpersönlichkeit (wie die letzten Jahre Marc Minkowski) gewinnen solle.
Eine immer aktuelle Frage ist auch die Zukunft des Festivals „Dialoge“. Auch dazu natürlich noch keine Festlegungen, aber Honsig-Erlenburg betont das „klare interne Bekenntnis“ zu den „Dialogen“, gerade nach dem Ende der Salzburg Biennale. Ob es nun beim Festival rund um Mozarts Geburtstag bleibe, oder man für die wichtige Auseinandersetzung der Stiftung mit der zeitgenössischen Kunst ein anderes Format suchen werde, war und ist wohl auch ein Punkt der Diskussionen.