asdf
 

Die nächsten vier Leute in engerer Wahl

HINTERGRUND / MOZARTEUMORCHESTER

25/04/16 „Einfach ist das nicht“, seufzt Orchesterdirektor Thomas Wolfram. Die Ära von Chefdirigent Ivor Bolton ja so gut wie zu Ende und die Suche nach einem geeigneten Nachfolger währt schon geraume Weile.

Von Reinhard Kriechbaum

„Im vergangenen Jahr waren wir an zwei Kandidaten relativ dicht dran“, plaudert Wolfram aus dem Nähkästchen. Beide hätten dann mit triftigen Gründen abgesagt, was – wie Wolfram betont – weder mit den Arbeitsbedingungen in Salzburg, noch mit Geld oder Qualitätsfragen zu tun gehabt habe. Beide würden in den nächsten Spielzeiten sehr wohl als Gäste mit dem Orchester verbunden sein, aber eben nicht in Chefposition.

Woran hakt es? Der Künstlerische Rat des Orchesters – das sind Stimmführer des Ensembles – hat ein Profil für den Kandidaten oder die Kandidatin entworfen. Diesem Profil zu entsprechen sei freilich nicht genug, heißt es. „Das Orchester muss den Dirigenten kennen“, eine gemeinsame Probenarbeit, ein Konzert seien also auch eine Voraussetzung. Schließlich muss die Chemie stimmen zwischen den Musikern und ihrem künstlerischen Chef.

Das stehe auch einer Ausschreibung des Postens entgegen, erklärt Thomas Wolfram: „Sie brächte hunderte Bewerbungen, und wir stünden wieder vor lauter Dirigenten, die die Musiker in ihrer Arbeitsweise nicht kennen.“

Der aktuelle Stand bei der Suche: „Wir haben eine Shortlist von vier Leuten, die wir uns in den nächsten Monaten genauer ansehen werden.“ Eine Vakanz von einem Jahr, auch eineinhalb Jahren sei im internationalen Vergleich keine Seltenheit. Sei also auch bei den derzeit vier Kandidaten im Blickfeld der oder die Richtige nicht dabei, „werden wir uns zeitlich nicht unter Druck setzen lassen“.

Ivor Bolton ist ja nicht endgültig weg. Er ist ab der kommenden Spielzeit „Ehrendirigent“ des Mozarteumorchesters, das in der kommenden Saison sein 175jähriges Bestehen feiert. Und noch ein neuer Name (aber ein vertrauter Gast am Pult des Orchesters): Giovanni Antonini wird Erster Gastdirigent. Unter ihrer Mentorenschaft, ihren schützenden Händen werde das Orchester in naher Zukunft gut aufgehoben sein, versichert Wolfram. „Wir rennen nicht wie ein kopfloses Huhn durch die Gegend.“

Bilder: www.mozarteumorchester.at
Zum Programm der Jubiläumssaison „Jubeldesign in Gülden“

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014