Nicht nur Mozart und Haydn!
SALZBURG 20.16 / KIRCHENMUSIK
29/02/16 Kirchenmusik, die in den letzten zweihundert Jahren in Salzburg entstanden ist, erklingt an 21 Sonn- und Feiertagen des Jubiläumsjahres Salzburg 20.16 im Dom, in der Franziskanerkirche und in der Stiftskirche St. Peter. Organisiert wird die Reihe vom Kirchenmusikreferat der Erzdiözese.
Von Heidemarie Klabacher
Und es waren nicht nur Mozart und Michael Haydn! Joseph Messner - 1893 bis 1969 – hat auch speziell für Salzburg komponiert, nicht nur die Festspielfanfare, sondern vor allem für seine eigene Firma, für den Dom. So ist etwa am Sonntag 6. März beim Hochamt im Dom Uhr Messners Proprium zum Sonntag Laetare zu hören. Auch Zeitgenössisches findet sich im kirchenmusikalischen Salzburg 20.16-Schwerpunkt: So erklingt am 13. März im Dom Günther Firlingers Missa brevis für einstimmigen Kinderchor und Orgel. Günther Firlinger ist Jahrgang 1951.
Die Osterzeit bringt naturgemäß zahlreiche Highlights. Am Palmsonntag (20. März) erklingen um 9 Uhr in der Franziskanerkirche Franz Schuberts Gesänge zur Palmweihe (wohl eher nicht für Salzburg geschrieben, aber egal). Am Gründonnerstag (24. März) steht um 18.30 in der Stiftskirche St. Peter Günther Firlingers Adoro te devote auf dem Programm.
Bei der Auferstehungsfeier am Ostersonntag (27. März) erklingen um 5 Uhr Früh in St. Peter die Psalmen für die Osternacht des jüngst verstorbenen Stiftskapellmeisters Armin Kircher, Josef Bogensbergers Bläsersätze für die Osternacht und Carl Santners Der Heiland erstand. Beim Hochamt am Ostersonntag um 10 Uhr im Dom ist bestimmungsgemäß Joseph Messners Proprium für den Ostersonntag zu hören.
Am Pfingstsonntag (15. Mai) singt die Stiftskantorei Luigi Gattis Schöpfungsmesse. Aber auch gewöhnliche Sonntage im Jahreskreis bekommen ihre Festmusik, der zehnte Sonntag im Jahreskreis (5. Juni) etwa Werke von Anton Diabelli und Sigismund Ritter von Neukomm. Sonntags darauf folgt in der Franziskanerkirche die Erstaufführung von Günther Firlingers Missa Salve Regina.
Franz Liszts Verbindung zu Salzburg ist nicht direkt, sondern läuft über den Franziskanerpater Peter Singer. Dessen Instrumenten-Erfindung, das Pansymphonikum, hat auch Liszt nach Salzburg gelockt und staunend zuhören lassen. Am 16. Oktober erklingen in der Fanziskanerkirche Werke von Franz Lizst und von Pater Peter Singer. Am 20. November – Christkönigssonntag – geht die Reihe weiter in der Stiftskirche St. Peter mit Josef Friedrich Doppelbauers Missa dominicalis und der Motette Cantate Domino. Am 24. Dezember weihnachtet es in der Franziskanerkirche mit Franz Xaver Grubers Messe in D-Dur (und wahrscheinlich wohl auch mit dem Stille Nacht). Den Abschluss der Reihe am 25. Dezember im Dom bilden Diabellis Pastoralmesse in F-Dur und Messners Weihnachtsproprium.
Es singen und musizieren: im Dom der Chor, Solisten und Orchester der Dommusik unter der Leitung von Domkapellmeister János Czifra; in der Franziskanerkirche Chor, Solisten und Orchester der Franziskanerkirche unter der Leitung von Bernhard Gfrerer sowie in St. Peter Chor, Solisten und Orchester der Stiftsmusik St. Peter. Ein Nachfolger für Armin Kircher ist bis dato noch nicht nominiert.