Bunt, kostenlos und hoch spirituell
KIRCHENMUSIKALISCHER HERBST
01/10/15 Die Militärmusik Salzburg würde man nicht erwarten in der Veranstaltungsreihe „Kirchenmusikalischer Herbst“. Und doch ist sie da: Sie spielt am Mittwoch nächster Woche (7.10.) in der Stiftskirche St. Peter symphonische Blasmusik.
Es ist ein schöner Zug, dass man dieses wegen Sparmaßnahmen gefährdete Ensemble eingeladen hat. Wer weiß, wie lange die Militärmusik solche Literatur überhaupt noch realisieren kann.
Zum zehnten Mal gibt es den „Kirchenmusikalischen Herbst“,heuer von 3. bis zum 11. Oktober. Ihren Beginn hatte die Veranstaltungsreihe vor zehn Jahren, als das Seelsorgeamt der Erzdiözese Salzburg erstmals die Projektwoche „Offener Himmel“ ausrief. Armin Kircher, Kirchenmusikreferent der Erzdiözese und Stiftskapellmeister in St. Peter: „Im Sinne einer kulturellen Diakonie möchte die Musik hinführen zum Geheimnis Gottes und Mitwirken in der Verkündigung des Evangeliums im lebendigen Wechselspiel von Anrede und Antwort, von Klage, von Hoffnung und Lobpreis.“
Das geschieht erstens mit größtmöglicher Buntheit und zweitens bei freiem Eintritt. Da ist Platz für neue geistliche Chormusik mit Saxophon-Improvisationen (Vox cantabilis und Peter Pichler, Saxophon) ebenso wie für Arien und Chöre aus der h-Moll-Messe von Bach. Auf Entdeckungsreise kann man an einem Abend gehen, an dem ergänzte und vollendete Fragmente von Bach, Mozart und Mendelssohn in Spannung gesetzt werden zu biblischen Gesängen aus der syrisch-orthodoxen Kirche.
Eine kleine Armee von Organisten meditiert über Glaube, Hoffnung und Liebe – die Portaltore des Domes. Vom Geistlichen Volkslied bis zum Spiritual reicht die Spannweite der Chormusik.
Die Konzertreihe beginnt mit textlichen und klanglichen Meditationen zum Leben des Heiligen Franziskus in der Franziskanerkirche. „Ausgehend von biblischen Himmelszitaten, die den einzelnen Konzerten ihr Motto geben, präsentieren Solisten, Chöre und Ensembles aus Stadt und Land Salzburg ein stimmungsvolles Zusammenspiel von Text, Raum und Musik“, erklärt Armin Kircher.