Auch eine Battaglia kann beleben
5. SALZBURGER KAMMERMUSIK FESTIVAL
16/06/15 Ziemlich kriegerisch geht es morgen Mittwoch (17.6.) los: Mit H.I.F. Bibers „Battaglia à 10“: Diese Mini-Armee stellt das Sándor Végh Institut Kammerorchester unter der Leitung von Wolfgang Redik.
Von Reinhard Kriechbaum
Aber keine Angst, es gibt am ersten Abend des 5. Salzburger Kammermusik-Festivals (von 17. bis 21. Juni im Solitär der Universität Mozarteum) auch die nötige Beruhigung, in Schönbergs „Verklärter Nacht“. Und dazwischen spielen Thomas Zehetmair, und Ruth Killius Mozarts Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester Es-Dur, KV 364. Man sieht, dass Kammermusik denkbar weit gefasst wird bei dem bevorstehenden Festival im Solitär, mit 13 Konzerten an fünf Tagen.
A propos „Battaglia“: Einer der Termine hat das Motto „Junge Wilde“ und stellt das GOYAquartett und das Amatis Piano Trio nebeneinander. Die Mischung aus studentischen Ensembles und renommierten Kammermusikern sei ein Markenzeichen des Salzburger Kammermusik Festivals, so dessen künstlerischer Leiter Wolfgang Redik. Das Sándor Végh Institut für Kammermusik der Universität Mozarteum Salzburg veranstaltet heuer also zum fünften Mal ein großes Salzburger Kammermusik Festival mit Studierenden, Alumni und Lehrenden des Mozarteums sowie internationalen Gästen.
Artist in Residence ist diesmal der Geiger Thomas Zehetmair, der sowohl als Solist als auch mit seinem Quartett und als Partner von jungen Künstlern des Mozarteums auftreten und so dem Festival seine persönliche Note aufdrücken wird. Das Moskauer Borodin Quartett besteht seit sagenhaften siebzig Jahren, was zumindest für die Dauerhaftigkeit des Namens (und des Markenzeichens) spricht. Die Kollegen vom Klaviertrio des Tschaikowski Konservatoriums Moskau sind logischerweise noch bei weitem nicht so lange beisammen. Bei einem Kammermusikfestival, das auf sich hält, dürfen heutzutage weder das Wiener Minetti Quartett noch das Klavierduo Tal & Groethuysen fehlen. Solistisch bzw. in den verschiedensten Ensemble-Zusammenstellungen – Thomas Zehetmair und Wolfgang Redik (Violine), die Pianisten Pavel Gililov, Jacques Rouvier, Siegfried Mauser, Alexander Bonduriansky, die Cellisten Clemens Hagen und Giovanni Gnocchi, weiters Michael Martin Kofler (Flöte) und Thomas Riebl (Viola).
Manche der Jungen haben ja auch schon einen Namen, etwa das aufstrebende Delta Klaviertrio der Universität Mozarteum Salzburg. Es kommen auch studentische Ensembles von den Partneruniversitäten in London (Guildhall School of Music and Drama), Moskau (P.-I.-Tschaikowski-Konservatorium) und Montreal (McGill University). Wer beim Programm „Madrigale und Choräle“ aber auf Vokalmusik tippt, liegt daneben: Es ist immer alles instrumental, außer beim schon Usus gewordenen Kinderkonzert. Bei diesem Termin am 19.6. un 11 Uhr mit Erzähler Christopher Widauer geht es um Modest Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“. Beim großen Abschlusskonzert (21.6., 20 Uhr) dirigiert Heinrich Schiff das Mendelssohn-Oktett op. 20, ehe das 5. Salzburger Kammermusik Festival mit dem Schubert-Quartett „Der Tod und das Mädchen“ ausklingt.