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Reifen lassen…

SOMMERAKADEMIE MOZARTEUM / PREISTRÄGER

22/08/14 „Wir erwarten Festspielniveau und haben deshalb auch nur Kandidaten nominiert, die dieses Kriterium erfüllen. Das gilt für die Vorauswahl der 22 Laureaten ebenso, wie für die zehn Preisträger.“ Das sagte Reinhart von Gutzeit heute Freitag (22.8.) bei der Präsentation der jungen Musikerinnen und Musiker, die am Samstag (23.8.) im Preisträgerkonzert ausgezeichnet werden.

Von Heidemarie Klabacher

„Ich war zuvor etwas abgeschreckt von der Größe dieser Sommerakademie, die für mich den Eindruck einer Musikfabrik gemacht hat. Aber alle hier sind sehr kompetent, professionell, zuverlässig, hilfsbereit und freundlich, nicht nur uns Dozenten, sondern auch den Studierenden gegenüber.“ Das sagte die Cellistin Maria Kliegel, die heuer erstmals an der Sommerakademie Mozarteum unterrichtet hat. Die Unterrichtsmöglichkeiten am Mozarteum seien „fantastisch“, von den Räumlichkeiten bis hin zu den Korrepetitoren. Die Logistik funktioniere unglaublich gut. Vor allem aber: „Da wird nicht durchgehetzt. Man kann in den zwei Wochen Stücke so erarbeiten, dass sie wachsen.“

An der Internationale Sommerakademie der Universität Mozarteum Salzburg haben von 14. Juli bis 23. August 960 Studierende aus 59 Nationen teilgenommen. Abgeschlossen wird die Sommerakademie mit dem traditionellen Preisträgerkonzert in Kooperation mit den Festspielen. In der Jury saßen heuer lauter Leiter der Internationalen Sommerakademie: die beiden ehemaligen Leiter Paul Roczek und Alexander Müllenbach, der heurige Leiter Rektor Reinhart von Gutzeit und das künftige Leiter-Duo Siegfried Mauser und Wolfgang Holzmair.

Die beliebtesten Meisterklassen waren wieder Klavier (392 Teilnehmer), Violine (292) und Gesang (182). Auch Spezialkurse wie das erstmals in allen drei Kursperioden angebotene „Talent Coaching“ für Karriereplanung/Selbstvermarktung (59 Teilnehmer) oder die Sprachkurse in Deutsch (64) und Italienisch (25) seien sehr gut angenommen worden. Die jüngste Teilnehmerin, eine siebenjährige Chinesin, besuchte eine Meisterklasse Klavier bei Andreas Weber, der älteste Teilnehmer, ein 74-jähriger Österreicher besuchte eine Meisterklasse Gesang bei Ildikó Raimondi.

Unter den zehn Preisträgern befinden sich vier Vertreter der Sparte Klavier, zwei Sängerinnen sowie ein Geiger, eine Bratschistin, eine Organistin und ein Marimba-Spieler. Im Vorfeld der Preisträger-Auswahl wurden die besten jeder Kursperiode, insgesamt 22 Teilnehmer, als „Laureaten“ ausgezeichnet.

Zu den Preisträgern: Der Pianist Robert Bily, Jahrgang 1997, hat bereits mehr als 60 nationale und internationale Preise abgestaubt, war etwa neunfacher Preisträger beim Internationalen „Münchner Klavierpodium” oder vierfacher Preisträger beim Robert-Schumann-Wettbewerb in Zwickau. Die Sopranistin Elisaveta Bokova, Jahrgang 1990, wurde am Sankt Petersburger Konservatorium in den Fächern Gesang und Dirigieren ausgebildet. Yunus Hermann, Jahrgang 1992, wurde ebenfalls bereits mehrfach mit namhaften Preisen ausgezeichnet.

Die seit 2003 in Wien lebende Südkoreanerin Minyoung Kim, Jahrgang 1992, erhielt zunächst Klavier- und Geigenunterricht und wechselte als 15-Jährige zur Viola. Die Organistin Bettina Leitner, Jahrgang 1986, absolvierte ihre Studien an der Universität. Weitere Preisträger sind der Taiwaner Kuan-Ting, der Geiger Fédor Roundine, der Marimbakünstler Kai Strobel, die Pianistin Haruka Tsuyama und die Sopranistin Anna Willerding. Sie wird beim Preisträgerkonzert die Arie der Ottavia aus Monteverdis „Poppea“ und begründete bei der Pressekonferenz ihre Werkwahl so: „Monteverdi, das ist quasi die ,Kinderstube' der Oper. Mich fasziniert an seiner Musik vor allem der rezitative Stil, bei dem man jeden Tag neue Facetten entdecken kann.“ Dazu ihr Lehrer Kurt Widmer: „Viele Nachwuchssänger können nicht gut deklamieren. Bei Monteverdi sieht man, wie schwierig das ist.“

Das Preisträgerkonzert ist am Samstag (23.8.) um 19.30 im Großen Saal des Mozarteums
Bild: SOAK

 

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