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Große Musik ist zeitlos

ASPEKTE FESTIVAL

13/05/14 Zwölf Sekunden Nachhall in der Kollegienkirche sind für viele ein Problem. Nicht für Robert Moran. Der Altmeister der amerikanischen Komponisten liebt Kathedralen und über-akustische Räume. Sein Stück „Buddha goes to Bayreuth“ basiert auf der Klangsituation im indischen Tadsch Mahal. Die Uraufführung in der Kollegienkirche ist einer der Höhepunkte des Aspekte Festivals 2014 von 14. bis 18. Mai.

Von Heidemarie Klabacher

13 Uraufführungen, davon sieben im Auftrag der Aspekte. Künstler, Ensembles und Komponisten aus den USA und aus Salzburg: „Spirit of New York“ heißt zwar das Aspekte Festival 2014, das am Mittwoch (14.5.) eröffnet wird. „Aber das ist aber weniger ein Thema, als eine Inspirationsquelle“, sagte der Aspekte-Leiter Ludwig Nussbichler bei der Programmpräsentation heute Dienstag (13.5.). Er habe nicht nur „ein Programm nach eigenem Geschmack“ machen, sondern ein Festival im Austausch mit seinen Künstlern entwickeln wollen. „Bei den Aspekten vor zwei Jahren haben wir in die Vergangenheit geschaut. Diesmal blicken wir in die Zukunft.“ Im Zentrum stehe, so Nussbichler, „frische junge Musik, die wir hier noch nicht kennen“.

Mit dem Experimental-Jazzer John Zorn und dem Komponisten Robert Moran, der in seinem Schaffen zwischen alter und neuer Welt pendelt, stehen zwei Persönlichkeiten der zeitgenössischen Musik Amerikas im Zentrum. Ebenfalls aus den USA zu Gast ist das International Contemporary Ensemble, eines der führenden Ensembles für neue Musik. Oswald Sallaberger wird das ICE mit Musik aus Amerika in zwei Konzerten leiten.

Eröffnet werden die Aspekte am Mittwoch (14.5.) mit Beispielen der teils „extremen Positionen“ von John Zorn: „Das sind Stücke, die Avantgarde und Jazz auf einzigartige Weise miteinander verbinden.“ Das zweite Konzert am Eröffnungsabend sei auch für ihn, so Nussbichler, „das totale Überraschungsei“: „A Guide to American culture“ sei jedenfalls die Konzertinstallation von Werner Raditschnig und Gerhard Laber, die im Republic uraufgeführt „und auf jeden Fall Musik von John Cage“ beinhalten wird.

Das Interkulturelle steht im Mittelpunkt des „Frank Stadler Projekts“ am Donnerstag (15.5.), bei dem mit „Licht um Licht“ für Oud, Violine und Oboe ein Werk von Hossam Mahmoud uraufgeführt wird. „West und Ost begegnen einander in diesem Konzert des Stadler Quartetts mit dem amerikanischen Staroboisten James Austin Smith und dem ägyptischen Oud-Virtuosen Hossam Mahmoud“, fasst Ludwig Nussbichler zusammen.

Das Stuttgarter Kammerorchester unter der Leitung von Rupert Huber spielt am Freitag (16.5.) die Uraufführung von Robert Morans Stück „Buddha goes to Bayreuth“ in der Kollegienkirche – zusammen mit Helmut Zeilners Kammerchor KlangScala Salzburg, den sich der Dirigent ausdrücklich als Partner für dieses Projekt gewünscht habe, betonte Ludwig Nussbichler. Am Samstag (17.5.) folgt die Uraufführung von Rubert Hubers „Die Linien des Lebens“ und die Österreichische Erstaufführung von Robert Morans „Eclipse“ für 17 Solostreicher. Im Finalkonzert am Sonntag (18.5.) gastiert das Ensemble „die reihe“ aus Wien unter Johannes Kalitzke bei den Aspekten. Auf dem Programm stehen Werke des Amerikaners Elliott Carter und Uraufführungen der Österreicher Herbert Grassl und Marco Döttlinger. Die Aspekte Spielräume bringen wieder Stücke der jüngsten komponierenden Generation.

Aspekte Salzburg – 14. bis 18. Mai - www.aspekte-salzburg.at
Bilder: Aspekte Salzburg (1); Jeffrey Herman (1)

 

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