Zeit nehmen für die zeitgenössische Musik
DIALOGE / IM PORTRÄT / ENSEMBLE MOSAIK
01/12/10 Es ist eines der führenden Ensembles für zeitgenössische Musik - und Ensemble in Residence bei den "Dialogen" von 2. bis 5. Dezember: Das ensemble mosaik entstand 1997 aus einer Initiative junger Instrumentalisten und Komponisten in Berlin. Gepackt hat sie alle die „Vielfalt ästhetischer Konzepte und Erscheinungsformen in der zeitgenössischen Musik“.
Man versuche, den Werken „im Sinn einer zeitgenössischen Aufführungspraxis gerecht zu werden“ und stehe daher in engem Austausch mit den Komponistinnen und Komponisten. „Dabei bildet die Zusammenarbeit mit jüngeren, noch unbekannten Künstlern einen deutlichen Schwerpunkt.“
Das anerkannt hohe Niveau der künstlerischen Arbeit des ensemble mosaik beruht nicht nur auf den herausragenden Fähigkeiten der einzelnen Musiker, sondern auch auf deren kontinuierlicher Zusammenarbeit: Die meisten der beteiligten Musiker sind bereits seit der Gründung Mitglieder dieses Ensembles, das sich ganz der musikalischen Forschungsarbeit verschrieben hat.
Neue Spieltechniken werden erprobt und elektronische Instrumenten werden in kammermusikalische Kontexte einbezogen, das Ensemble erarbeitet neue Konzertformen, die auch Improvisation und die Zusammenarbeit mit Künstlern anderer Sparten beinhalten.
Mit vielen Komponisten aus Deutschland und anderen Ländern arbeitet das ensemble mosaik seit Jahren kontinuierlich zusammen. Ihnen wird, anders als dies bei Kompositionsaufträgen sonst oft üblich ist, ermöglicht, über lange Zeiträume hinweg gemeinsam mit dem Ensemble Musik zu erforschen. Dabei sind alle Musiker in den kreativen Prozess mit eingebunden.
Das Ensemble spielte zahlreiche Uraufführungen, darunter viele Kompositionen, die für das Ensemble geschrieben wurden. Neben Komponistenportraits (Enno Poppe, Orm Finnendahl, Gösta Neuwirth, Rebecca Saunders, Sebastian Claren, Uros Rojko, Liza Lim) hat sich das ensemble mosaik vor allem mit thematischen Konzerten einen Namen gemacht, u.a. Musikszene Graz, audible interfaces, Mythen des Alltags, serien/studien/etüden und open_sources.
In vielen Konzerten arbeitet das ensemble mosaik mit elektronischen und visuellen Medien, so zum Beispiel bei den Musiktheaterproduktionen Die Schachtel – Pantomime mit Musik von Franco Evangelisti, Interzone (UA) – Videooper von Enno Poppe/Marcel Beyer/Anne Quirynen, Kommander Kobayashi und ScreamQueen in Kooperation mit novoflot.
Das Ensemble trat bei zahlreichen nationalen und internationalen Festivals für zeitgenössische Musik auf, so etwa beim 1st Kuala Lumpur Contemporary Music Festival in Malaysia, beim Warschauer Herbst bei Wien Modern, der MusikTriennale Köln, bei den Donaueschinger Musiktagen und vielen anderen,
Die Konzerte des ensemble mosaik wurden in zahlreichen Rundfunkmitschnitten dokumentiert, CDs erschienen u.a. bei Schott, col legno, Kairos, wergo oder edition rz. (SM/EM/dpk)