Sofa kuscheln mit Rolando
STIFTUNG MOZARTEUM / SAISON KONZERTE
15/10/21 Alles in einer Hand. Rolando Villazón, künstlerischer Leiter der Mozartwoche, verantwortet nun auch die Saisonkonzerte der Stiftung Mozarteum. Unter dem Motto Prélude startet er „ein Vorspiel, eine Überleitung zu einer wieder aufblühenden kulturellen Vielfalt“.
Von Heidemarie Klabacher
Die neue Konzertsaison bereitet jungen Musikerinnen und Musikern, die aus Salzburg stammen oder hier studiert haben, haben eine Bühne. Die Prélude-Konzerte werden ab Oktober in der Villa Vicina und im Tanzmeistersaal in „frischen“ Formaten stattfinden. Die Programme bieten „eine facettenreiche musikalische Bandbreite zwischen Mozart und zeitgenössischer Musik“. Das Besondere sei der dramaturgische Hintergrund: Als roter Faden verbinden Ereignisse aus Mozarts Leben die einzelnen Konzerte, so Rolando Villazón. Die Konzerttermine seien so gewählt, dass sie bestimmte Ereignisse und Jahrestage in Mozarts Leben und Schaffen reflektieren. Um einen Bogen zur Mozartwoche 2022 zu schlagen, die sich auf Mozarts Musik für Saiteninstrumente konzentrieren wird, werde auch in den Prélude-Konzerten Musik für Streichinstrumente zu hören sein.
Die drei „Formate“ der neuen Spielzeit heißen: Klassik pur, After Work (die Vorabendreihe ist schon gut eingeführt) und „Sofa-Konzerte“. In letzterer treffe sich „Zeremonienmeister Rolando Villazón mit den MusikerInnen des Abends auf dem Sofa“, meldet die Stiftung Mozarteum. Musik verschmelze, verspricht man, „mit interessanten Anekdoten und Gesprächen zu einem unterhaltsamen Konzertereignis. Musikalische Überraschungen inklusive“.
Die Prélude-Konzerte werden ab Oktober in der Villa Vicina und im Tanzmeistersaal im Mozart-Wohnhaus stattfinden. Erstmals wandert die Stiftung Mozarteum mit ihren Saisonkonzerten aber auch „aufs Land hinaus“. Zwei Konzerte steigen als Matineen auf Schloss Fuschl und Schloss Mattsee mit der Möglichkeit, „vorab ein fürstliches Frühstück zu genießen“. Die Stiftung gibt sich leutselig, wie nicht anders zu erwarten, wenn man dem Mozartwochen-Intendanten auch die Saison anvertraut.
Fixpunkt im Konzertkalender bleibt die Aufführung des Requiems um Mozarts Todestag. Heuer ist es mit dem 230. ein immerhin recht runder Gedenktag. Am 5. Dezember spielt aus diesem Anlass die Camerata Salzburg unter der Leitung von Matthew Halls in der Kollegienkirche. Es singen der Bachchor Salzburg und die Solisten Emily Pogorelc Sopran, Angela Bower Mezzosopran, Paul Schweinester Tenor und Nahuel Di Pierro Bass.
Die Klassik pur-Konzerte starten am 23. Oktober. Warum genau an diesem Tag? Das hat mit der Datumsdramaturgie der Prélude-Konzerte tun: „Am 23.10.1767 reise Leopold Mozart mit seiner gesamten Familie aus Wien ab, um der Pockenepidemie zu entkommen“, heißt es auf der Website der Stiftung. Im Konzert in der Villa Vicinia, in der Schwarzstraße gleich neben dem Großen Saal, erklingen Musikstücke aus der Zeit der Pockenepidemie: Mitglieder der Camerata Salzburg spielen Leopold Mozarts Symphonie G-Dur für Alphorn und Streicher Sinfonia pastorella, Mozarts Lied An die Freude in einer Fassung für Streicher und Arien des Fracasso aus La finta semplice mit dem Tenor Kudaibergen Abildin. Weiters erklingen Erik Saties Fünf Nocturnes für Streichquartett in einem Arrangement von Patricio Cueto, sowie Mozarts Divertimento D-Dur KV 205.
Als erste auf's Sofa mit Rolando Villazón wagen sich am 14. November das Constanze Quartett und das Accio Piano Trio. Das erste After Work-Konzert am 23. November bestreiten Cecilio Perer und Marina Razumovskaja mit Gitarre, Tanz und Kastagnetten.
Die Konzertsaison der Stiftung Mozarteum - mozarteum.at
Bilder: ISM / ISM (2); Alona Antoniadis (1); Chris Perkles (1)