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Mozart mit Pixel und Flügel

UNIVERSITÄT MOZARTEUM / SPOT ON MOZART

28/07/21 Mozart im Hangar7, beim Erzbischof oder im Nebel. Installationen, Performances, Audio, Video, Virtual und Augmented Reality oder Game Formate. Im Rahmen des Projekts Spot On MozART machen sich Studierende, Lehrende, Kunst- und Medienschaffende an den Grenzen des Verstehens der Musik von Mozart im 21. Jahrhundert zu schaffen.

Von Heidemarie Klabacher

Die Beschäftigung einer Musik- und Kunstuniversität mit Mozart in Sachen Musik ist weniger verwunderlich, als selbstverständlich. Nicht nur in Salzburg. Mit dem Projekt Spot On MozART will man aber mehr. Es gehe um die Frage der „visuellen Imagination“, um „zeitgenössischen Wahrnehmung von Mozarts Musik“ und die Entwicklung neuer Ideen und Formate, so die Verantwortlichen. Erste Ergebnisse und aktuelle Projekte dieser langfristigen Kooperation des Mozarteums und der Universität Salzburg mit der Universität für angewandte Kunst, der TU Wien und den Research Studios Austria werden am Donnerstag (29.7.) von 10 bis 17 Uhr im Mozarteum präsentiert.

Gezeigt werden etwa Screenings der Filme #beautiful von Hannes Schalle und Nachts von Claudia Lehmann und Konrad Hempel, ein Trailer zum Filmbeitrag der Universität für angewandte Kunst Wien oder der Film Königin der Nacht von Elisabeth Gutjahr und Hannes Schalle. „1775 wurde der 19-jährige Mozart von seinem Dienstherrn Fürsterzbischof Graf Colloredo von Salzburg, mit dem er sich im permanenten Dissens befand, mit der Komposition einer fürstlichen Kammermusik zur Abendunterhaltung beauftragt“, erinnert Hannes Schalle.

„Die Komposition dafür, das Violinkonzert KV 219, entstand in einer hochemotionalen Lebensphase getragen von Positivismus und Wehmut, Lebensfeier und Abschied. Mozart war auf geistiger Flucht von seinem ungeliebten Dienstort Salzburg und wäre es nach ihm gegangen, hätte er sicher etwas anderes komponiert. Doch so entstand eine Gebrauchsmusik, die jedoch das künstlerische Ungestüm des Meisters nicht charakterisiert. Diese Konflikte waren die Grundlage der Visualisierung des Opus KV219, realisiert auf den Originalschauplätzen seiner Entstehung und Uraufführung.“

Im hinteren Bühnenbereich des Max Schlereth Saals kreieren scanning dimensions von Conny Zenk Licht-Architekturen mittels Laser und Bühnennebel. Es geht anhand von Mozarts KV15 um den Übergang zwischen Musik und Video. Dazu die Medienkünstlerin über ihre Arbeit: „Mittels Nebelprojektion werden Wiederholungen, Referenzen und Überlagerungen sichtbar. Gleichzeitig spielt die Projektion im Raum mit sinnlicher Wahrnehmung. Die projizierten Lichtstrahlen treffen direkt auf die Körper der Betrachterinnen. Es handelt sich um eine ephemere, kaum greifbare, aber spürbare Lichtarchitektur, die ganz unterschiedlich auf das Publikum einwirkt.“

Das Projekt VR MozART lässt „mittels Virtual Reality-Brille eintauchen in die emotionale Erlebniswelt, die W. A. Mozarts Musik in uns allen eröffnet“, so Michael Gebendorfer / Beyond Frames. Der Titel verweise in der englischen Lesart auf die kulturelle Adaption, „die Mozarts Werk in der europäischen und auch weltweiten Rezeption erfährt“.

„Wir alle haben unsere ganz eigene Beziehung zu Mozart und so ermöglicht der 360°-Film ein ganz eigenes, sehr persönliches Erleben der intensiven Eindrücke.“

Drehort für die Aufnahme Arie Geme la tortorella KV 196 mit der Schweizer Opernsängerin Regula Mühlemann ist der Hangar-7 gewählt, „da er als Ort der Bewegung und Begegnung die Transformation von Mozarts Musik aus dem klassischen Salzburg ins 21. Jahrhundert ermöglicht gerade durch diesen Kontrast einen visuellen Ansatz zur Neuinterpretation der Musik“ biete, so Michael Gebendorfer.

Mozart Contained! nennen Anna-Sophie Ofner und Hannah Schmaderer, ein interaktives Musikerlebnis in einem Container im Kleinen Studio. Die Entstehung des Projekts wird ebenfalls dokumentiert. Auch Aussichten auf jene Projekte, die erst im Entstehen sind, werden im Rahmen der Projektausstellung im Foyer des Mozarteums geboten.

Spot On MozART Projektausstellung am Donnerstag (29.7.) von 10 bis 17 Uhr in der Universität Mozarteum – www.spotonmozart.at

Bilder: www.spotonmozart.at

 

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