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So, als wäre alles ganz normal

KULTUR – VIRTUELL

12/02/21 Ans endgültige Ende von Lockdown, Corona & Co kann niemand so recht glauben. Das Österreichische Ensemble für Neue Musik, œnm, hat in den Wochen und Monaten ohne Konzerte nicht nur Phantomschmerz mangels Publikum gefühlt, sondern auch einen eigenen Youtube-Kanal gefüllt.

Von Heidemarie Klabacher

Schwebende Klänge, ein wenig überirdisch und zugleich erstaunlich präsent: Marco Döttlingers In between für Cello, Klavier und Sinustöne wurde am 20. Dezember uraufgeführt. Es spielten – natürlich ganz ohne Publikum – Sebestyén Ludmány und Nora Skuta. Den Sphärenklang steuerte Tonmeister Jakob Sigl bei. Nun kann man das Stück auf dem neuen Youtube-Kanal des œnm nachören.

Wie die gesamte Szene ist auch das œnm auf noch immer nicht absehbare Dauer „lahm gelegt“.

Zumindest, was das Musizieren vor Publikum anlangt. Die 2011 gegründeten Atelierkonzerte im Künstlerhaus (bereits 2012 ausgezeichnet mit dem Bank Austria Kunstpreis für Musikvermittlung) seien dennoch weitergegangen, als wäre „alles ganz normal“, meldet das Ensemble in einer Aussendung. Seit Ende Mai 2020 wurde mitgeschnitten und mit bescheidenen Mitteln produziert, „so als wären das Publium weiter zu Gast in unserem Atelier, so als wäre alles ganz normal“

Alle Live-Mitschnitte sind nun auf dem neuen Youtube-Kanal des œnm gesammelt. „In den nächsten Wochen werden laufend neue Stücke dazukommen“, berichtet so Anna Maria Pammer, die Künstlerische Geschäftsführerin des œnm.

Lieblings-Nummern? Eigentlich lauter Lieblingsstücke: Sofia Gubaidulinas Fünf Etüden für Harfe, Kontrabass und Schlagzeug gespielt von Katharina Teufel-Lieli, Michael Seifried und Rupert Struber; Shane Woodbornes Dispelling the darkness für Cello solo gespielt von Sebestyén Ludmány; Beat Furrers presto für Flöte und Klavier gespielt von Irmgard Messin oder eben Marco Döttlingers In between für Cello, Klavier und Sinustöne – die Video-Playlist ist abwechslungsreich bestückt.

Aus dem Youtube-Kanal des oenm

Marco Döttlingers  - In between

Sofia Gubaidulina - Fünf Etüden

Shane Woodborne - Dispelling the darkness

Beat Furrer - presto

Bilder: Filmstills

 

 

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