Im Vorjahr vertagt – und jetzt online
ASPEKTE FESTIVAL
05/02/21 „Fast alle ursprunglich geplanten Ensembles, Komponisten und Musiker werden in einem aspekteSALZBURG Onlineraum prasentiert“, freut sich der künstlerische Leiter des Festivals Neuer Musik, Ludwig Nussbichler. Gestreamt wird von 3. bis 7. März. Kostenlos.
Für gewöhnlich finden die Aspekte ja biennal statt, immer in geraden Jahren. Zum ursprünglich vorgesehenen Termin im März 2020 ging aber schon nichts mehr, man hat auf heuer verschoben (2022 will man dann wieder terminlich „auf Schiene“ sein). Anfang März geht höchstwahrscheinlich im Konzertsaal auch noch nichts, und drum setzt man für diese nachgeholten 42. Aspekte von vornherein aufs Streaming.
Als Composer in Residence ist, wie ursprünglich vorgesehen, Johannes Maria Staud eingeladen. „Ein Komponist, dessen Werk sowohl intellektuell innovative kunstlerische Ansprüche erfüllt als auch durch Klarheit und Fasslichkeit einen zuweilen lustvollen Zugang ermöglicht“, erklärt Ludwig Nussbichler. Dem Festivalleiter ist es wichtig, Hörerinnen und Hörer nicht abzuschrecken: „Die Aspekte dürfen durchaus als Ermutigung verstanden werden, denjenigen Komponisten und Komponistinnen Gehör und Aufmerksamkeit zu schenken, deren musikalische Äußerungen vielleicht schwieriger, anspruchsvoller und zuweilen unangenehmer, weil komplexer zu sein scheinen“, sagt Nussbichler. Das Hinhören sollte man trotzdem wagen, rät er, denn . Neue Musik darf gewagt werden, denn die Neue Musik sei „intuitiv emotional und atmospharisch erlebbar“.
Drum finden sich in den Programmen auch Klassiker der Moderne, Igor Strawinsky und György Ligeti zum Beispiel. Solche Werke werden jenen von Johannes Maria Staud gegenüber gestellt und wollen als historische Anknüpfungspunkte verstanden sein.
„Einen deutlich großeren Anteil am Festivalgeschehen haben junge kreative Kräfte“, erklärt Nussbichler. „Daher auch die sechs Uraufführungen brandneuer Werke von Marco Döttlinger, Jakob Gruchmann, Maja Osojnik und Lorenzo Troiani.“ Daneben auch Neues von Klaus Ager (der Aspekte-Gründer wird heuer im Mai 75 Jahre alt) und Alexandra Karastoyanova-Hermentin.
„Mit der Präsentation des Wettbewerbsfinales Jugend komponiert setzen wir erneut einen wichtigen Fokus auf die Kinder- und Jugendarbeit.“ Da kann man am 6. März Werke von jungen Leuten zwischen zehn und achtzehn Jahren hören. An solchen Akzenten merkt man, dass der künstlerische Leiter der Aspekte nicht nur Komponist ist, sondern auch Musikpädagoge (er leitet das Musikum Salzburg).
Die Ensembles: das NAMES New Arts and Music Ensemble Salzburg, das Ensemble Resonanz, das Ariadita Duo (Ariane Haering und Ardita Statovci, Klavier), Phace, die C-Camerata Taipei und das oenm.
Im Konzert von NAMES am 4. März gibt es nicht nur was zu hören, sondern auch zu schauen: The lost ones ist die Uraufführung einer Performance aus Klangobjekten und Elektronik von Anna Lindenbaum, Marina Iglesias Gonzalo, Marco Sala und Alexander Bauer in einer Inszenierung von Markus Grüner-Musil.