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Erinnern für die Zukunft

GEDENKKONZERT MARKO FEINGOLD

15/11/19 Mit Marko Feingold verstarb heuer im 106. Lebensjahr einer der letzten Zeitzeugen des Holocaust und Österreichs ältester überlebender KZ-Insasse. „Es wird ein Mensch fehlen, der zuhören konnte, einer, der Sorgen und Fragen ernst nahm. Und fehlen wird er vor allem als Erzähler, der sein Wissen um die Abgründe und Abscheulichkeiten des Lebens nicht aus Büchern lernen musste.“

In Memoriam des langjährigen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg laden Universität Mozarteum, Maria Anna Mozart-Gesellschaft, IG-Komponistinnen/IGNM Salzburg, Orchesterprojekt und Israelitische Kultusgemeinde zu einem Gedenkkonzert am Dienstag (17.11.) in der Salzburger Synagoge.

Auf dem Programm des Konzerts „Erinnern für die Zukunft. In Memoriam Marko Feingold“ stehen Werke von den Salzburger Komponistinnen und Komponisten Wolfgang Seierl (Uraufführung von ... über Web Dovidls Nign für Laute), Johannes Krall, John Hwang, Gertraut Steinkogler-Wurzinger, Franz Richter-Herf, Clemens Vereno (Uraufführung von Singbarer Rest. Vier Gesänge nach nach Paul Celan) und Stefan David Hummel. Als Uraufführung erklingt auch Wolfgang Danzmayrs Bearbeitung von Viktor Ullmanns Andante aus der Klaviersonate Nr. 2 op. 10. Es spielen Lehrende, Studierende und Alumni der Universität Mozarteum. Es dirigiert Wolfgang Danzmayr, es liest Rektorin Elisabeth Gutjahr. 

„Marko Feingold überlebte vier Konzentrationslager, darunter Auschwitz und Dachau, und trat trotzdem nicht mit Hass oder Rachegedanken an die Öffentlichkeit,“, hieß es in einem Nachruf: „Sein Bestreben war stets die Versöhnung, der interreligiöse Dialog, das Erinnern für die Zukunft.“

Seit den 1980er-Jahren hielt er als Zeitzeuge Vorträge vor Schulklassen, Studierenden und anderen interessierten Gruppen: „Jeder, der ihn persönlich im Gespräch erleben durfte, war von seinen Erzählungen bewegt und berührt. Er scheute nicht die Begegnung mit Antisemiten oder den Besuch von rechtsextremen Straftätern im Gefängnis. Im Leben von Marko Feingold waren soziales Engagement, Toleranz und Dialogbereitschaft (auch und vor allem mit Andersdenkenden) sowie die unermüdliche Aufklärungsarbeit eine Selbstverständlichkeit, wenn nicht gar eine Notwendigkeit.“ (OrPro/dpk-klaba)

Erinnern für die Zukunft. In Memoriam Marko Feingold - am Dienstag (17.11.) um 15 Uhr in der Synagoe Lasserstraße 8 - www.uni-mozarteum.at
Bild: www.uni-mozarteum.at
Zum dpk-Nachruf auf Marko Feingold
Ein Mahner ist nicht mehr

 

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