25 Jahre Volksmusik
MOZARTEUM / VOLKSMUSIK / KONZERT
14/11/18 „Sie war und wird als etwas musikalisch Minderwertiges angesehen.“ Nüchtern resümiert Anton Gmachl, Lehrender am Mozarteum, in seiner Diplomarbeit die Wirkungsgeschichte der Volksmusik. Anlässlich des 25. Jubiläums der Volksmusikforschung am Institut soll dieses Vorurteil mit einem volksmusikalischen Konzert widerlegt werden.
In seiner Arbeit mit dem Titel Die diatonische Harmonika fährt der Lehrende für Volksmusik, Anton Gmachl, fort: „Ich würde sagen, dass die Volksmusik auf keinen Fall musikalisch minderwertig ist, warum hätten sonst unsere großen Meister der ernsten Musik immer für eine organische Verbindung von Kunstmusik und Volksmusik gearbeitet, haben die Lieder und Tänze des Volkes studiert, haben sie gepflegt und manch Neues hinzugefügt.“ Sogar Franz Schubert, der Meister der musikalischen Intimität, soll selbst im Privaten ein großer Anhänger der volksmusikalischen Tradition gewesen sein und diese Neigung gemeinsam mit seinen Freunden ausgelebt haben. Und Johann Gottfried Herder, von dem uns das Wort "Volkslied" bekannt ist, erkannte in diesem Genre ein wertvolles Kulturgut, das es zu sammeln und vermehren gilt.
In diesem Sinne widmete sich anlässlich des 25. Jubiläums des Volkmusikstudiums Anfang des Jahres ein Symposion ganz der Volksmusikforschung. Die theoretische Vorbereitung erfährt nun ihre Verwirklichung durch ein Konzert: Heute, am 14.11. um 18:00 Uhr veranstaltet das Department Musikpädagogik im Wiener Saal der Stiftung Mozarteum ein volksmusikalisches Konzert. Die Zuhörer und Zuhörerinnen dürfen sich dort selbst von der musikalischen Vortrefflichkeit der Volkskompositionen und deren Interpreten überzeugen. Anton Gmachl stimmt wohl zu, wenn er schreibt „...dass die Volksmusik an sich sehr hochwertige Melodien besitzt, nur glaube ich, es wurde immer nur die musikalische Darbietung bewertet und die war auf Grund der musikalischen Ausbildung der Volksmusikanten früher sicher nicht so perfekt, als jene der ‚ernsten‘ Musiker.“ Aber mit dem eigenen Studiengang bietet das Mozarteum heute nicht nur eine unerreichte technische Meisterschaft, sondern gibt der Volksmusik damit auch eine ganz neue Stimme.
