Protest gegen Willkür und Grausamkeit
MOZARTEUMORCHESTER / MUSISCHES GYMNASIUM / MASS
06/11/18 Liebhaber des Musiktheaters und Freunde der großen Orchestermusik können sich freuen: Nach vielen Jahren kommt Leonard Bernsteins epochales Werk Mass im Großen Festspielhaus endlich wieder einmal auf die Bühne - am 11. November bei der Sonntagsmatinee des Mozarteumorchesters zusammen mit Chören und Bands aus Salzburg.
Er war ein Jahrhundertkünstler, ein unvergesslicher Dirigent und Pianist, ein aufregender Komponist, ein Humanist voller Leidenschaft. Nach vielen Jahren kommt anlässlich des hundertjährigen Geburtstags von Leonard Bernstein dessen gewaltige Komposition Mass mit über zweihundert Mitwirkenden auf die Bühne des Großen Festspielhauses.
Blues, Rock, Folk, Gospel, Broadway- und Jazz-Idiome, feierliche Hymnen, orientalische Tänze, orchestrale Meditationen und üppige Choräle bot Leonard Bernstein auf, um die damaligen Dogmen der Kirche herauszufordern: Es ist ein unter dem Eindruck des Vietnam-Kriegs entstandenes klanggewordenes Aufbegehren gegen die Amtskirchen, was bei der Uraufführung im Herbst 1971 für einigen Aufruhr sorgte. Bernstein wollte mit seinem Werk „aufrütteln, wachmachen, zum Protest treiben. Aber zum Protest gegen Willkür und Grausamkeit“.
Das Stück transportiert die Botschaft der unbesiegbaren Hoffnung, es ist ein Monument für Frieden und Toleranz und eignet sich damit gerade in der Aktualität für eine Verbreitung dieses starken Credos.
Die musikalische Leitung der beiden auch Aufführungen im November hat Riccardo Minasi, der lebhafte italienische Chefdirigent des Mozarteumorchesters. Die Figur des Zelebranten, dessen Glaubenskrise das Werk thematisiert, wird vom Musical-Star Yngve Gasoy Romdal gespielt. Er kommt aus einer norwegischen Künstlerfamilie und spielt erst 18-jährig bereits seine erste Hauptrolle. Über die Jahre hat er sich ein immenses Musical-Repertoire erarbeitet, das von Les Misérables, Das Phantom der Oper, Die Schöne und das Biest, Evita, Cats, Jekyll & Hyde bis hin zu Bernsteins West Side Story reicht. Es singen ein Street Chorus, Chöre des Musischen Gymnasiums, neben dem Mozarteumorchester sind eine Rock- und eine Bluesband aufgeboten.