asdf
 

Im Programm-Blindflug

KIRCHENMUSIKALISCHER HERBST

31/10/18 Der Kirchenmusikalische Herbst, eine Konzertwoche immer Anfang November, ist schon gut eingeführt: Man macht in Salzburgs Innenstadtkirchen in Sachen Geistlicher Musik mobil, in ganz unterschiedlichen Stilen und Besetzungen. Und das wie bisher bei freiem Eintritt.

Von Reinhard Kriechbaum

Der „Kirchenmusikalische Herbst“ findet zum 13. Mal statt. Das erfährt man aber nicht auf der Homepage des Veranstalters (des Kirchenmusikreferats der Erzdiözese), sondern auf jener der Salzburger Volkskultur. Es scheint überhaupt so, dass man seitens der Erzdiözese ziemlich viel Gottvertrauen darein setzt, dass sich die (gute) Sache auch heuer schon irgendwie herumsprechen wird. Stimmt schon, ein paar Plakate hängen. Und es gibt einen Flyer, der immerhin die Basics – die Termine und die Namen der Ausführenden – auflistet. Im übrigen wird das Publikum eher zum Hören im Blindflug angeregt.

BachWerkVokal, das Ensemble unter dem ehrgeizigen evangelischen Regionalkantor Gordon Safari, eröffnet den Kirchenmusikalischen Herbst am Samstag (3.11.) um 19 Uhr in der Kapuzinerkirche. Man verbindet Chorwerke von Bach (die Motette „Komm, Jesu, komm“) mit Josef Friedrich Doppelbauers Chorwerk „Das Hohe Lied Salomonis“. Michaela Aigner spielt auch Orgelmusik von diesen beiden Komponisten. Was man dazu verraten könnte: Als Professor am Mozarteum hat der vor hundert Jahren geborene Josef Friedrich Doppelbauer Generationen von Musikstudenten nicht nur einen soliden Tonsatz beigebracht. Von 1960 bis 1988 unterrichtete er an der Universität Mozarteum. Er ist ein unterschätzter Salzburger Komponist der jüngeren Vergangenheit.

Ein noch weitgehend unbeschriebenes Blatt ist die erst seit kurzem im Stift Nonnberg tätige Barbara Schmelz. Sie ist die erste hauptamtliche Kirchenmusikerin in der Geschichte des Klosters. Sie ersann und organisiert die Kirchenmusikreihe „Nonnberger Abendmusiken“ und gründete den Kammerchor „Nonnberger Stiftsvokalisten“, deren Leiterin sie ist. Im Stift Nonnberg ist sie zudem für die Stimmbildung der Benediktinerfrauen zuständig.

Attraktiv machte den Kirchenmusikalischen Herbst immer die Durchmischung: Da gibt es (geistliche) Volksmusik mit dem Salzburger Dreigesang, den Ruperti Sängern und dem Radauer Ensemble, zu deren Auftritt am Sonntag (4.11.) im Sacellum Julia Gschnitzer Texte beiträgt. Das Vocalensemble Frauenzimmer, Chöre des PG Borromäum und der BAfEP Salzburg unter Moritz Guttmann, die Jugendkantorei am Dom unter Gerrit Stadlbauer, die Müllner Cantorey unter Albert Hartinger – das spiegelt die Vielfalt heutigen Chorsingens.

Der Cellist Matthias Michael Beckmann, einer der Meditations-affinen Musiker seiner Zunft, ist ein Fixstarter beim Kirchenmusikalischen Herbst. Umso mehr Bewegung ist dem Vocalensemble QuasiSolo, Ferdinand Steiner (Klarinette) und Bernhard Gfrerer (Orgel) zuzutrauen.

Kirchenmusikalischer Herbst, 3. bis 11. November in den Salzburger Innenstadt-Kirchen. Eintritt frei – Der Folder zum Download
Bilder: www.j.f.doppelbauer.at (1); www.nonnberg.at (1)

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014