Vom Hornisten zum Kulturmanager
IM PORTRÄT / THOMAS HEISSBAUER / KULTURVEREINIGUNG
08/05/18 Dreißig Jahre lang hat er in Salzburg gelebt. Den hiesigen Kulturbetrieb kennt er aus zwanzig Jahren auf der Bühne als Hornist im Mozarteumorchester und in der Camerata Salzburg. Seit fünf Jahren ist Thomas Heißbauer Geschäftsführer des Symphonieorchesters Vorarlberg. Mit 1. November kehrt er zurück nach Salzburg - als neuer Künstlerischer Leiter der Kulturvereinigung.
Von Heidemarie Klabacher
„Sehr wichtig ist mir die musikalische Exzellenz bei allen Konzerten der Salzburger Kulturvereinigung und während der ‚Salzburger Kulturtag‘ im Herbst, die ich neu aufstellen möchte.“ Aufhorchen lässt der deutlich artikulierte Wunsch nach einer Opernproduktion im Rahmen der Kulturtage. Bei der Programmierung der Abonnement-Konzerte, dem Herzstück der Arbeit der Salzburger Kulturvereinigung seit siebzig Jahren, gehe es ihm um einen „Mix aus Bekanntem und Unbekannten“, sagte Thomas Heißbauer heute Dienstag (8.5.) bei seinem ersten Pressegespräch.
„Neben dem, was das Publikum gerne hört und die Orchester gerne spielen“, möchte er auch Möglichkeiten bieten, „Neues“ kennenzulernen. Worunter Heißbauer durchaus auch unbekannte Werke bekannter Komponisten versteht, wie etwa die „Symphonischen Variationen“ eines Dvorak, die zu dessen meistgespielten Werken gehört haben, aber aus den Spielpänen verschwunden sind.
Vermittlung ist dem neuen künstlerischen Leiter ein zentrales Anliegen. „Dem Publikum soll jedenfalls die Möglichkeit gegeben werden – im wahrsten Sinn des Wortes – ‚neu-gierig‘ zu werden und so seine Hörerfahrungen erweitern und vertiefen zu können.“ Dazu soll es Angebote für Senioren und Vermittlungsprogramme für erfahrene Konzertgänger geben. Selbstverständlich wichtig sei ihm die differenzierte Musikvermittlung für Kinder und Jugendliche. Hier gedenke er nicht, „das Rad völlig neu zu erfinden“, sondern an Kooperationen und Partnerschaften, etwa mit Elisabeth Fuchs. „Wieder intensivieren möchte ich die Zusammenarbeit mit dem Mozarteumorchester Salzburg als ‘Hausorchester‘ der Kulturvereinigung.“
Thomas Heißbauer wurde 1968 in Eitzing ist Oberösterreich geboren. Er blickt auf zwanzig Jahre aktive Musikerkarriere als Hornist im Mozarteumorchester und in der Camerata Salzburg zurück. Es folgte ein Kulturmanagementstudium an der FH Kufstein. In den Jahren 2012-2013 war Heißbauer für Orchesterdisposition und Projektmanagement für kulturelle Bildung im Mozarteumorchester zuständig. Seither ist er der Geschäftsführer des Symphonieorchesters Vorarlberg. Mit 1. November wird er offiziell die Stelle als Künstlerischer Leiter der Salzburger Kulturvereinigung antreten, aber ab sofort etwa in die Terminplanung einsteigen.Thomas Heißbauer ist verheiratet und hat drei Kinder.
Bilder: SKV/Leo