Lang aufbleiben, und einmal ganz früh aufstehen
TAKE THE A-TRAIN
13/09/17 Es geht nicht gleich am Bahnhof los. Zuerst lockt man auf der Schranne zum Festival „Take The A-Train“: Morgen Donnerstag (14.9.) um 11.30 Uhr ist dort das „Schrannenblech“, ein Ensemble aus Salzburger Musikern, unterwegs.
Von Reinhard Kriechbaum
„Ganz im Stil der New Orleans Marching Bands“ will Schrannenblech die Zuhörerinnen und Zuhörer mitreißen, die ja doch eher zum Gemüsekaufen gekommen sein werden und Brass in die Ohren gestopft bekommen. Im Anschluss gibt es eine Oldtimer-Obus-Rundfahrt mit Musik. Und damit sind die wesentlichen Parameter des zum dritten Mal Mitte September stattfindenden unorthodoxen Musikfestivals „Take The A-Train“ schon recht gut beschrieben: Es geht um Bewegung, in der Musik und in den Beinen - oder eben in den jeweiligen Verkehrsmitteln.
„Exit? Brexit? Öxit? Unsere Wahlempfehlung liegt eindeutig beim Jazzit, von wo aus 'Take The A-Train' Fahrt aufnimmt“, so das Team Markus Rauchmann, Andreas Neumayer und Günther Huber. Acts aus ganz Europa hat man eingeladen, schließlich hat man als Motto „Transeuropa-Express“ gewählt und will an den vier Tagen ein tönendes Europa-Bekenntnis ablegen.
In zwanzig ungewöhnlichen Locations finden an die vierzig Konzerte statt, viele davon bei freiem Eintritt. Und das in der Elisabeth-Vorstadt, die man in der Stadtgeographie nicht unbedingt als kulturellen Hotspot verortet. „Wir wollen dazu beitragen, die wieder neu entstandene Grenze innerhalb von Europa und zu Deutschland mit dem 'Transeuropa-Express' zu überschreiten“, so die Veranstalter. Die Reisepässe der Musiker im legendären Barcelona Gipsy Balkan Orchestra (sie spielen am ersten Abend am 14. September im Jazzit) würden am Walserberg vermutlich recht genau angesehen. Die Musiker der internationalen Gruppe kommen aus Spanien, Serbien, Italien, Frankreich und Griechenland.
Ebenfalls im Jazzit präsentiert das finnische Mundharmonika-Quartett Sväng sein neues Programm „Hauptbahnhof“ (16.9.). Das international erfolgreiche Duo Manu Delago und Christoph Pepe Auer gastieren am Sonntag (17.9.) in aller Herrgottsfrüh – 6.30 Uhr – mit ihrem Projekt „Living Room“ für ein Sonnenaufgangskonzert in der Tanzschule Seifert, mit Panoramablick. Auch heuer gibt das Festival wieder jungen und lokalen Musikern eine Bühne, etwa der Soul-Stimme Laura Zotti mit ihrer Band, der jungen Tänzerin und Sängerin Nigrita oder den Funk-Rappern Scheibsta & die Buben.
Eine musikalische Bahnreise führt vom Hauptbahnhof Salzburg direkt in die Lokwelt Freilassing. Der neu gestaltete Bahnhofsvorplatz in Salzburg wird wieder öffentlicher Raum für Jazz welcher Spielart auch immer. „Und natürlich engagieren wir uns auch dieses Jahr für Menschen, die wirklich in Not sind“.So gibt es eine „Not Schlaf Session“ mit der Ost Beat Band zugunsten der Caritas-Notschlafstelle.
