Der Musik-Zug fährt – hoffentlich voll – ab
FESTIVAL / TAKE THE A-TRAIN
12/09/16 Der legendäre A-Train der New Yorker Subway führte von Brooklyn nach Manhattan und Harlem. Mit der Salzburger Lokalbahn geht es bis Lamprechtshausen, aber das soll kein Grund zu falscher Bescheidenheit sein.
Im Vorjahr hat es das erste Mal Mitte September das Musikfestival „Take the A-train“ am Bahnhof und in der Elisabethvorstadt gegeben. Manchmal sind die Musiker sogar in die Lokalbahn eingestiegen. Auch heuer heißt es wieder „Take the A-train“ - und zwar von 15. bis 18. September.
Die Stimme von Ella Fitzgerald haben manche vielleicht im Ohr. Der von Billy Strayhorn 1939 komponierte und getextete Jazzstandard wurde vom Duke Ellington Orchestra ab 1941 als Erkennungsmelodie verwendet. Das Stück wurde zu „einem Symbol der Swing-Ära. Sage also keiner, das man mit der Titelwahl kurz tritt. „Die Idee eines Musikfestivals an vielen geschichtsträchtigen und innovativen Spielorten in der Elisabeth-Vorstadt ist voll aufgegangen und nicht zuletzt auch mit dem Salzburger Landespreis prämiiert worden.“ Das schreiben die initiatoren Andreas Neumayer (vom Jazzit), Günter Huber und Markus Rauchmann im Programmfolder.
„Orientexpress statt Balkanroute“ ist heuer das Motto. Es stehe „für die Musik als verbindendes Element, für ein gemeinsames und offenes Europa“ und – das ist vermutlich das eigentlich Wichtige daran – „für ein offenes, neu zu entdeckendes und lebenswertes Salzburg“.
„Take the A-train“ verstehe sich als Plattform für den Salzburger Nachwuchs gleichermaßen wie für etablierte Musikformationen aus dem In- und Ausland. „Was wäre Salzburg ohne seinen kreativen jungen Wilden?“, fragen Neumayer, Huber und Rauchmann.
Vierzig Konzerte an 17 Spielortensind sind an den vier Tagen angesagt. Man versucht, musikalische Genre-Grenzen zu verwischen: „Feinste Jazz-Töne für die eingeschworene Jazz-Gemeinde werden genauso geboten, wie schrille und schräge Sounds auf der FM4-Bühne am Red Bull Brandwagen.“ Mit World Music von Orient bis Occident setze man „klare Zeichen“, versichern die Veranstalter.
Am 16. und 17. September kann man es nachmittags sogar mit „Jazz im Obus“ versuchen. Improvisierte Auftritte gibt es am Bahnhofsvorplatz ebenso wie auf den Bahnsteigen von Lokalbahn und S-Bahn. Auch Hotels in der Elisabethvorstadt beteiligen sich, und die Tanzschule Seifert ebenso. (Take the A-Train)