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Glorreiche Aussichten

SOMMERAKADEMIE MOZARTEUM / PREISTRÄGERKONZERT

30/08/16 Die neun besten Teilnehmer der Internationalen Sommerakademie der Universität Mozarteum standen am Samstag (27.8.) im Großen Saal auf der Bühne. Es wurde gespielt und gesungen und vor allem, gezeigt, welche Talente sich die letzten sechs Wochen in Salzburg weiter entwickelt haben. Ein krönender Abschluss des Jubiläums „100 Jahre Sommerakademie“.

Von Larissa Schütz

Aus 1017 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine handvoll Solisten für das Preisträgerkonzert auszuwählen scheint unmöglich. Zwischen-Stationen für die Jury waren die „Akademiekonzerte“. So hart es klingt - auch in diesem Sommer endete die Sommerakademie mit dem Konzert der „Besten der Besten“.

Das sind in diesem Sommer vor allem Pianistinnen: die Bulgarin Konstanca Dyulgerova, das Klavierduo Anna Buchberger und Henriette Zahn, beide aus Deutschland, Yun Chih Hsu aus Taiwan und die Südkoreanerin Su Yeon Kim. Wolfgang Holzmair, der Leiter der Sommerakademie, dürfte sich besonders über den Mozartbeitrag von Dyulgerova gefreut haben, wünschte er sich doch erst in der vergangenen Woche bei einem Pressegespräch mehr Mozart-Kompetenz bei der Sommerakademie.

Das Programm des Preisträgerkonzerts besticht durch Raritäten, wie etwa einen Auszug aus Rodion Schtschedrins Oper „Nicht nur Liebe“, aus der die Russin Zlata Khershberg eine Arie und ein Lied singt und mit ihrer virtuos geführten Stimme Lust auf zeitgenössische Oper macht: Die Mezzosopranistin bleibt die einzige Vertreterin der Sängergilde.

Eröffnet hat das Preisträgerkonzert eine junge Organistin, Stina Strehar aus Slowenien, die vom ersten Satz aus Bachs Concerto a-Moll bis zu Max Regers sechstem Intermezzo aus op. 80 einen Bogen über das gesamte Orgelspektrum spannte.

Die Damen haben das Konzert fest in der Hand, doch haben es auch zwei junge Herren unter die Preisträger geschafft, der Klarinettist Sebastian Hayn, der ein Fantasiestück von Schumann gewählt hat und der Ungar Samuel Nebyu mit seiner Violine. Letzterer beendete das Konzert mit einem strategisch klug gewählten Stück von Franz Waxmann, der Carmen-Fantasie. Die feurigen Carmen-Melodien spielt er temperamentvoll und voller Freude, der Funke springt auch ins Publikum über. Ein grandioses Finale.

Alles in allem ist es gut um den Nachwuchs bestellt, die Sommerakademie kann sich auch dieses Jahr wieder verdient auf die Schulter klopfen. Spannend bleibt die Frage, wann einer der Preisträger wieder auf der Bühne im Großen Saal stehen wird. Das Potential zu einem Festspiel-Künstler schlummert doch in jedem einzelnen.

Bilder: Sommerakademie/Christian Schneider
Zum Porträt der Preisträger Neun aus 1017

 

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