Eachtling essen und slamen
HINTERGRUND / LUNGAU / FESTIVAL EACHTLING & MORE
03/09/14 Für das Lungauer mundARTfestival „Eachtling & more“ im vergangenen Herbst gab es beim Landesbewerb „nachhaltig gewinnen“ in der Kategorie Kultur den 1.Preis. „Eachtling & more“ ist die „Geschichte einer Freundschaft wie sie unwahrscheinlicher nicht sein könnte.“
So hat das Robert Wimmer von der Lungauer Kulturvereinigung vor einigen Jahren im Programmheft formuliert. Eine Freundschaft also „zwischen dem Kulturverein LKV, zwischen den Bauern und Bäuerinnen vom Saatbauverein, vom Wochenmarkt und von Slow Food Lungau, zwischen Musikern der Jeunesse, den regionalen Touristikern und den Leuten vom Biosphärenpark.“ Die Öko-Auszeichnung, die man aus den Händen von Bundesminister Andrä Rupprechter in Wien hat entgegen nehmen dürfen, freut nicht zuletzt, weil die LKV damit der erste Salzburger Kulturveranstalter ist, der sich darüber freuen kann.
Mit dem bayrische Musikkabarett-Trio „ Da Huawa, Da Meier und I“ geht es morgen (5.9.) los, um 20 Uhr im Festsaal Mauterndorf: „D'Würfel san Rund“ heißt ihr neues Programm. Den Dreien reicht Ein einziges Wort, nämlich das „Tschüß“ , zum „Leitbild einer Heimat ohne Dialekt, wo man nimma genau weiß, wohin man eigentlich gehört“.
Mit solchen Überlegungen gehören sie jedenfalls in den Lungau zu „Eachtling & more“. Das sympathische Festival geht am Samstag (6.9.) weiter geht mit der österreichischen Spitzenband HMBC. Die vier Buchstaben stehen für „HolstuonarMusigBigbandClub“ und ihr Programm scheint auch so recht regional rückgebunden: „Von Mellau bis nach Schoppenau...“ Fünf krasse Typen, je nach Bedarf zwischen 12 und 17 Instrumente, dazu viel Gesang und fallweise Beatbox. Die Sache läuft dem Vernehmen nach „nicht immer gänzlich humorfrei“ ab. Die aufmüpfigen Poeten sind zu einem Abend „Eachtling slamen“ am 12.9. im Schlosspark Tamsweg eingeladen.
Das Essen – und auch das kritische Nachdenken übers Essen – wird natürlich auch wieder nicht zu kurz kommen. Noch steht der Igel (die mobile Kulturveranstaltungshalle) in Tamsweg, und dort „bringen wir Produzenten, Händler, Verbraucher und Gastronomen miteinander in Kontakt, vermitteln Wissen über die Qualität von Lebensmitteln und verkosten die kostbaren Lungauer Produkte wie Tauernroggen, Speck, Käse & Rahmkoch“, so die Veranstalter. „Slow food“ heißt das auf Neudeutsch, wenn man versucht, dem Fast Food und dem schnellen Leben entgegenzuwirken und zu verhindern trachtet, dass lokale Esstraditionen in Vergessenheit geraten.
Der White Noise ist schon heute Mittwoch (3.9.) Veranstaltungsort zu einem „Eachtling Bankett“, das musikalisch von der gruppe „Sündikat“ begleitet wird. „Aufgerollt“ ist Titel einer Werkpräsentation des derzeit stattfindenden internationalen Bildhauer Symposions im Tamsweger Schlosspark. Trachten, alte Handwerkstechniken, Volksmusik – all das ist in den nächsten Tagen und Wochen ein Thema – bis am 27.9. Bilanz gezogen wird über dann viereinhalb Monate mit dem „Igel“ in Tamsweg. Dann wird er nämlich wieder abgebaut und die Lungauer Kulturvereinigung, die ihr vierzigjähriges Bestehen hat feiern können, darf dann wieder warten und hoffen, bis dass es vielleicht doch einmal ernst wird mit einem Kulturhaus im Lungau. Das dann auch stehen bleibt. (dpk-krie)