Papageno kommt und singt Simon & Garfunkel
IM PORTRÄT / JAN PLEWKA
24/06/14 Die Sommerszene Salzburg lädt heuer an zwei Abenden zu Produktionen, bei denen Popmusik im Zentrum steht: Die Publikumslieblinge Cecilia Bengolea und François Chaignaud verbinden Spitzentanz mit Dub-Beats. Jan Plewka, Frontman der Popband Selig, inszeniert im republic Songs von Simon & Garfunkel.
1957 veröffentlichten Paul Simon und Art Garfunkel als Schülerband ihre erste Single. 1970 – fünf Alben und zahlreiche Welthits später – trennte sich das Duo völlig überraschend. 2014 lässt die Sommerszene mit dem ultimativen Musiktheaterabend „Sound of Silence“ den musikalischen Geist des berühmten Duos wieder auferstehen. Und wer wäre geeigneter für eine zeitgemäße Interpretation der Realitätsflucht-Songs als Jan Plewka, Echo- und Nestroy-Preisträger, Sänger, Musiker, Schauspieler und Frontmann der Popband Selig, die mit einer Mischung aus Siebzigerjahe-Rock und Grunge den Stil und die Ausdrucksmöglichkeiten der deutschen Rockmusik in diesem Jahrzehnt maßgeblich beeinflusst hat. Nach der zwischenzeitlichen Auflösung von Selig agierte Plewka als Solokünstler und auch als Teil der Gruppen TempEau und Zinoba. Seit 2008 ist er wieder Sänger der wiedervereinigten Band Selig.
Ziemlich ungewöhnlich für einen Popsänger: Im Jahr 2008 sang Jan Plewka die Rolle des Papageno in Christoph Hagels Inszenierung von Mozarts "Zauberflöte“. Die wurde damals in einer Berliner U-Bahnstation aufgeführt. Davon gibt es sogar eine DVD.
In einer Inszenierung von Tom Stromberg und mit einer vierköpfigen Band bringt Plewka nun also die gewaltigen Balladen mit ihren eingängigen Melodien und poetischen Texten, die für das verwundete Amerika der Beat- und Hippie-Ära als Trostpflaster dienten, auf die Bühne der Sommerszene bringen. So verspricht „Sound of Silence“ gleichermaßen eine lustvolle Auseinandersetzung mit unserem kollektiven Musikgedächtnis wie auch eine berührende Reise zu den Klassikern der Popgeschichte.
„Die Zuschauer erwarte ein spannender Theaterabend, ein inszeniertes Konzert – voller magischer Momente“, verspricht Plewka. „Wir übernehmen die Melodien und Texte von Simon & Garfunkel und spielen es auf unsere Art. Und wir sind halt eine Rockband mit psychedelischen Einflüssen. Einige Lieder haben wir gelassen, wie sie sind, andere komplett verändert, Cecilia ist zum Beispiel sehr düster geworden." (Sommerszene/dpk)
