Finsternis
STICH-WORT
30/03/12 Ganz knapp könnte es sich ausgehen: Dass die Besucher der Osterfestspiel-Premiere „Carmen“ hinaustreten in die Hofstallgasse – und die Festung nicht sehen, weil sie im Finstern bleibt.
Aber es geht höchstens um ein paar Minutern, denn um 21.30 Uhr werden die Hebel wieder auf „Licht“ gelegt. Genauer gesagt: Die Scheinwerfer, die sonst Festung, Dom, diverse Kirchen, die Mönchsbergwand und die Mozartstatue anstrahlen, werden am Samstag (31.3.) per SMS-Befehl um 20.30 Uhr abgedreht und exakt eine Stunde später wieder in Betrieb genommen.
Und warum? Es geht um die „Earth Hour 2012“ des WWF, um ein Finsternis-Signal, um viele Menschen daran zu eroinnern, dass viel Energie verplempert wird. Auch mit dem Anstrahlen von Sehenswürdigkeiten (wobei dieser Posten in der ökologischen Bilanz statistisch vermutlich kaum zu Buche schlägt).
Aber war eine solche Aktion nicht eben erst, am 1. März nämlich? Ja, bestätigt man im Schloass Mirabell (Baustadträtin Claudia Schmidt ist zuständig). Das war aber erst die Generalprobe. Jetzt ist erst die wirkliche, aufrüttelnde Finsternis angesagt.
2009 haben sich angeblich mehr als 4.000 Städte in 88 Ländern an dem einstündigen Licht-Fasten beteiligt. Die Festung Hohensalzburg ist übrigens in repräsentativer Gesellschaft: Unter den Hunderten dunklen Wahrzeichen sind auch die Pyramiden von Gizeh, der Eiffelturm und einige der höchsten Wolkenkratzer der Welt, meldet der WWF.
Vom Bild oben wird man sich die Festung und die Kirchtürme also morgen abends wegdenken müssen, und den Mond wohl auch: Es ist eine trübe Nacht, wenn nicht gar regen zu erwarten. (dpk-krie)