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Islamisten und das deutsche Hausschwein

ARGEkultur / KABARETT

29/11/10 Deutschland , ein Land von Rindviehern? Jedenfalls sind die Menschen dort auch die Melkkühe der Nation. Henning Venske und Jochen Busse waren in der ARGEkultur und betrachteten kabarettistisch ihr Land.

Von Horst Reischenböck

Auch Altmeister Georg Kreisler folgte am Sonntag (28. 11.) im Roten Salon der deutschen Polit-"Inventur" in Form einer Doppelkonference. Eine solche muss nicht unbedingt laufen wie seinerzeit in Wien zwischen einem Gscheiten und einem Blöden. Die Beiden, auch schon „Altherren“ des Kabaretts, bleiben beim Erklären von Situationen, Zuständen speziell politischer Natur einander nichts schuldig. Natürlich beziehen sie sich vor allem auf Deutschland.

„Tanke ich meinen Golf voll, spende dem Staat 50 Euro.“ „Der Staat subventioniert jeden Theaterplatz mit 70 Euro. Da bleiben Dir noch 20 Euro übrig, um Dir auch den lausigsten 'Lohengrin' schön zu saufen!“ Busses Auto hat jetzt einen Airbag mit Gesichtsmelder. Dieser prüfe bei jedem Aufprall, ob sich das Auslösen noch lohnt …

Rundumschläge zuhauf, vor allem gegen die Bundestagsabgeordneten oder Politiker, allen voran einer: „Guido Westerwelle hat gesagt …“ „Das ist nebensächlich!“ Der ADAC ist die Auto-Al-Kaida. In Zukunft gebe es die Organspendepflicht für Hartz IV-Empfänger (mit einer Niere, Lunge, Bein oder Arm lässt es sich auch leben …). Venkse hat übrigens gerade bei e-bay die ehemaligen Zähne von Paul Potts ersteigert und ermahnt Busse, er solle mal endlich „übersäuert“ dreinschauen. Mit rot angelaufenem Kopf: „Na, geht doch!“

Dieser ist nun Experte bei Gesprächsrunden, denn dazu braucht man kein Examen. „Ich war zehn Jahre bei RTL (7 Tage, 7 Köpfe), aber ich lasse mir meine Würde nicht nehmen!“ Nun also wird er von Tagesschau-Sprecher Venkse als Terrorismus-Experte interviewt, wie sich herausstellt, aus dem Emsland, bekanntlich „Mekka“ der Schweinezucht. Quintessenz: „Das deutsche Hausschwein und Islamisten gehen nicht zusammen.“ Ein Feuerwerk zündender Pointen.

Gleich eingangs wurde der mit unbeweglichem Gesicht dasitzende Frank Grischek als Bayern-„Bängster“ vorgestellt wird. Ihm wurden alle Vergünstigungen gestrichen. Jetzt leide er unter dem „Mallorca-Syndrom“ und müsse 1. Klasse fliegen, und das mit seiner Frau! Der Akkordeonist entpuppt sich als veritabler, zusätzlich konterkariender Virtuose quer durch den Gemüsegarten. Von Mozarts „a la Turca“ über Händels „Ombra mai fu“ bis zum 5. Ungarischen Tanz von Brahms (von Busse mit „Eljen“ bestärkt) zu Walzer und Piazzolla-Tango. Genauso begeisternd.

Die letzte Drohung: „Wir kommen wieder" - hoffentlich!

Bilder: Kulturbureau / Kipling Philipps

 

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