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Zu entdecken: Skrjabin, Sibelius – und Mozart

INTERNATIONALE SOMMERAKADEMIE DES MOZARTEUMS

08/07/15 Wolfgang Rihm, dessen „Eroberung von Mexico“ den Opern-Auftakt bei den Festspielen bildet, ist auch in die diesjährige Sommerakademie der Universität Mozarteum eingebunden. Ab kommendem Montag, also gleich zum Auftakt, hält er einen einwöchigen Kurs für Komposition.

In der zweiten Kursperiode wird die Klaviermusik von Alexander Skrjabin, ein Schaffen an der Schwelle zur Moderne, Schwerpunktthema sein. Jean Sibelius ist ebenfalls einer der stärker berücksichtigsten Komponisten. Seine Klavier- und Kammermusik werde hierzulande unterschätzt, soder neue Sommerakademie-Leiter Wolfgang Holzmair und Rektor Siegfried Mauser bei einem Pressegespräch heute Mittwoch (8.6.).

Die beiden werden im Eröffnungskonzert der Internationalen Sommerakademie der Universität Mozarteum am kommenden Sonntag (12.7.) selbst aktiv: Vorwiegend Gesangswerke, aber auch Kammermusik wird da zu hören sein, Musik von Rihm und Mozart. Damit wird einerseits eine langjährige Sommerakademie-Linie fortgesetzt, nämlich das Bemühen, zeitgenössische Musik im Bewusstsein zu verankern. Aber Mozart? Der sei in den vergangenen Sommerakademien eigentlich sträflich vernachlässigt worden, so Holzmair. Dem neuen Leiter der Internationalen Sommerakademie ist es erklärtes Ziel, nicht nur für 2015, sondern grundsätzlich für die kommenden Jahre, sein Werk verstärkt ins Zentrum zu rücken. „Wir wollen das Rad 'Mozart und Salzburg' wirklich nicht neu erfinden. Aber kaum Mozart bei der Sommerakdademie Mozarteum - das geht nicht.“ Peter Gülke mit der Dirigier- und Wolfgang Brunner mit der Hammerklavierklasse sind Beispiele „für diese neue Richtung, die viele andere Lehrende begeistert unterstützen.“

Also gleich im prominent besetzten Eröffnungskonzert ein paar Mozart-Lieder (mit Ildiko Raimondi, Sopran, und Siegfried Mauser, Klavier) und das Kegelstatt-Trio. Für Rihm treten die Sopranistin Ursula Langmayr, der Bariton Wolfgang Holzmayr, der Klarinettist Andreas Schablas und am Klavier der Mozarteums-Rektor Siegfried Mauser an.

Grace Bumbry, Helen Donath, Ildiko Raimondi und Michèle Crider halten Gesangskurse in der ersten Kursperiode. Liedklassen halten Helmut Deutsch und Hartmut Höll. Den Intensivkurs für Hochbegabte (Andreas Weber, Paul Roczek) hat man diesmal zeitlich in die Sommerakademie integriert, um ihm dadurch mehr Aufmerksamkeit zu sichern. 2016 werden diese Kurse in vertiefter Form angeboten.

Die Kammermusikinitiative von Rainer Schmidt, die 2014 so erfolgreich war, findet heuer ihre Fortsetzung. Dazu kommt eine Kammermusikklasse, die Ernst Kovacic und Peter Lang gemeinsam abhalten. Ein Wettbewerb ist für Skrjabin-Interpreten ausgeschrieben.

In Salzburg verliert man gelegentlich aus den Augen, was in der Innsbrucker Expositur der Universität Mozarteum geschieht. „Eine Verschränkung mit „Innsbruck Barock“ und den dortigen Kursen erreichen wir durch einen Konzertauftritt sowie einen Workshop mit einigen der namhaften Dozentinnen und Dozenten auch bei uns, wobei dieses Angebot sich insbesondere an jene richtet, die vornehmlich auf modernen Instrumenten spielen“, hieß es dazu.

Aus den „Dozentenkonzerten“ werden „Meisterkonzerte“, in denen Lehrende und frühere Preisträgerinnen und Preisträger zusammen musizieren. Natürlich forscht man in allen drei Kursperioden nach den Besten unter den Guten, die man in „Preisträger-Auswahlakademien“ wird kennen lernen dürfen. Auch für die offenbar lieb gewonnenen Konzerte im Renaissance-Schloss Höch in Flachau wird man einige der besten Studierenden aller Meisterklassen hören. Die Zahl der Akademiekonzerte hat Wolfgang Holzmair auf vier pro Kurseinheit reduziert, pro Woche wird des eine Preisträger Auswahlakademie vor einer Jury geben.

„Zwei Symposien, eines über Wolfgang Rihm, das andere über Jean Sibelius, werden wissenschaftlich untermauern, worum wir uns als Künstlerinnen und Künstler bemühen, so Rektor Mauser und der Sommerakademie-Leiter Holzmair. Filmvorführungen sollen zudem dazu beitragen, dass alle – Lehrende, Studierende wie auch das Publikum von außen – die Sommerakademie als Stätte der Begegnung verstehen, in der es hochwillkommen ist, über Musik und deren Dokumentation ins Gespräch zu kommen.

Die Internationale Sommerakademie der Universität Mozarteum dauert von 12. Juli bis 22. August – www.moz.ac.atDas Konzertprogramm zum Download

Bilder: Universal Edition /  Eric Marinitsch (1); Universität Mozarteum / Ernst Blanke (1)

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