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Keine Angst vor Neuer Musik!

OENM / GANZ PRIVAT

26/09/14 Das Österreichische Ensemble für Neue Musik präsentiert seine Konzertreihe „ganz. privat“ mit zeitgenössischer Musik von Oktober bis Juni im eigenen Atelier im Künstlerhaus. Das œnm will neue Musik in höchster Qualität aufführen und Vorurteile abbauen: „Noch immer stehen lebende Komponisten im Schatten von Mozart, Beethoven & Co.“

Von Heidemarie Klabacher

„Es ist nicht leicht, heutzutage als Komponist finanziell und künstlerisch erfolgreich zu sein, es sei denn, man arbeitet in Hollywood und heißt John Williams oder Hans Zimmer. Doch auch abseits bombastischer Filmmusik gibt es spannende und unterhaltende Neuschöpfungen zu entdecken.“

Einen kleinen Teil des Schaffens lebender Komponisten und Komponistinnen und unterschiedlicher Strömungen der Gegenwartsmusik präsentiert das OENM in der neuen Spielzeit mit elf Programmen in insgesamt 33 Konzerten. „Der Fokus liegt dabei aus räumlichen und finanziellen Gründen auf der Kammermusik“, so Harald Schamberger, der kaufmännische Leiter und Projektmanagemener des œnm. „In den abwechslungsreichen Aufführungen finden sich auch die Ergebnisse einer intensiven Kooperation mit der Universität Mozarteum. Im Rahmen etwa von Kompositionsprojekten haben Studierende einzelnen Ensemblemitgliedern Solowerke auf den Leib geschrieben.“

Man möchte meinen, Konzertsäle werden „heutzutage“ so selbstverständlich wie Supermärkte betreten. Das ist – nicht nur im Zusammenhang mit „Neuer Musik“ – noch längst nicht erreicht. Besonders wichtig ist es den Künstlerinnen und Künstlern des œnm daher, Berührungsängste mit dem klassischen „Konzertbetrieb“ abzubauen.

Zum Wohlfühlen gehört für das œnm ganz wesentlich auch die „Atmosphäre“: „Unser Atelier im Künstlerhaus erstrahlt in neuem Glanz und gleicht mehr einem Wohnzimmer, denn einem Konzertort.“ Das Publikum braucht sich keine Gedanken zu machen: weder über die eigene Garderobe, noch über allfällige Sitten und Gebräuche. Ja nicht einmal über den Kartenpreis, denn diesen legt jeder Gast beim Eintritt selbst fest.

„Nach dem einstündigen Konzert kommt man bei einem Glas Frizzante rasch mit den Musikern ins Gespräch, etwa nach einem Konzert mit dem Titel ‚Wasser, Nichts und Tod’ oder ‚The Unknown John Williams’“, schildert Harald Schamberger das Konzept. Die Atelierkonzertreihe „ganz . privat“ wurde 2012 mit dem Bank Austria Kunstpreis ausgezeichnet.

Ein Blick zurück: Das „Österreichische Ensemble für Neue Musik“ (œnm sprich önm) wurde 1975 gegründet und widmet sich der Aufführung zeitgenössischer Musik. Im Ensemble engagieren sich inzwischen Spitzenmusikerinnen und -musiker aus elf Nationen. Den jeweils variablen Bedürfnissen der zeitgenössischen Musik angepasst spielt das œnm in Besetzungen von 1 bis 15 Musiker/inne/n, in Ausnahmefällen auch darüber hinaus. Das Ensemble veranstaltet seit 2011 die eigene Konzertreihe „ganz.privat“ und ist darüberhinaus regelmässig bei Festivals im In- und Ausland zu Gast und hat bisher über 300 Werke uraufgeführt.

Das erste Konzert in der Reihe „ganz.privat“ ist am 3. Oktober um 20 Uhr im œnm Atelier im Künstlerhaus. Als „Percussive Start-Up“ stehen auf dem Programm Werke von Jannis Xenakis, John Psathas, Javier Álvarez und Rupert Struber – alle Konzerttermine und Info - www.oenm.at
Bild: œnm/Florian Herzog

 

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