Rund um den 277. Geburtstag
SALZBURGER HAYDN-WOCHE
04/08/14 Kammermusik, ein kleines Singspiel, geistliche und weltliche Musik: Die zum vierten Mal stattfindende „Salzburger Haydn-Woche“ von 7. bis 14. September bietet einen Querschnitt durch Schaffen des Salzburger Haydn.
Dichter-Komponist E. T. A. Hoffmann einst in der Leipziger Allgemeinen Musikalischen Zeitung notierte: „Jeder Kenner der Tonkunst … weiß und wußte schon längst, daß Michael Haydn als Kirchenkomponist unter die ersten Künstler dieses Fachs, aus jeder Zeit und jeder Nation, gehört.“ So ist es einsichtig, dass für die Programmkonzeption Armin Kircher, Stiftskapellmeister von St. Peter, verantwortlich ist. Er ist ein ausgewiesener Michael-Haydn-Spezialist.
Ein Konzert bei freiem Eintritt, „Gloria! Musik für die Seele“ mit Geistliche Arien und Instrumentalwerken von Händel, den Brüdern Haydn und Mozart bildet am 7. September um 16 Uhr in der Stiftskirche St. Peter den Auftakt. Es singt Simone Vierlinger (Sopran).
Ein Fixpunkt der Salzburger Haydn-Woche ist das kammermusikalische Konzert im Ständesaal der Neuen Residenz mit dem originalen Hammerklavier von Michael Haydn aus der Instrumentensammlung des Salzburg Museums. Wolfgang Brunner bringt heuer ein empfindsames Adagio von Michael Haydn sowie ein kapriziöses Rondo von Carl Philipp Emanuel Bach zu Gehör, den W.A. Mozart hoch geschätzt hat: „Er ist der Vater; wir sind die Bubn. Wer von uns was Rechts kann, hat‘s von ihm gelernt.“ (11.9., 17 Uhr)
Zwei Abende finden im Abteisaal der Erzabtei St. Peter, der sonst öffentlich nicht zugänglich ist. Einmal sind Lieder, Quartette und Kanons zu hören (12.9., 19.30 Uhr). Es singen das Vokalensemble „Voices unlimited“ und Barbara Fink (Sopran). Tags darauf (13.9., 17 Uhr) ist Michael Haydns einaktiges musikalisches Lustspiel „Der Bassgeiger zu Wörgl“ zu sehen und zu hören. Michael Haydn hat die witzige Geschichte vom naiven Lieschen und dem bauernschlauen Bartl mit entzückender Musik illustriert, der Introduktion folgen abwechselnd Rezitativ und Arien, bis ein Duetto das Singspiel in Harmonie beendet. Musikalische Leitung und Regie: Graziano Mandozzi.
Und das eigentliche Geburtstagsfest am 14. September? Das beginnt um 10 Uhr in der Stiftskirche mit Michael Haydns „Missa Sancti Amandi“ MH 229. Armin Kircher: „Diese Messe für Chor und Orchester ist eine der vollendetsten Messen Michael Haydns. Er komponierte sie 1776 für den Abt des Benediktinerstiftes Lambach, Amandus Schickmayr OSB, der Michael Haydn gern bei sich zu Gast sah und auch den Mozarts freundschaftlich verbunden war.“ Das Michael-Haydn-Quartett Salzburg konzertiert um 14 Uhr im HaydnSpielRaum (beim Hofdurchgang in St. Peter, wo früher die Haydn-Gedenkstätte war). Den Abschluss bildet um 16 Uhr ein Mitsingkonzert mit Orgelimprovisationen in der Stiftskirche. Armin Kircher: „Das Publikum soll hier nicht nur zuhören, sondern sich auch aktiv einbringen und mit uns gemeinsam die schönsten Kirchenliedern von Michael Haydn singen.“ Die Orgelimprovisationen (Günther Firlinger) sollen daran erinnern, dass Michael Haydn Hof- und Domorganist war. All das gibt es bei freiem Eintritt. (dpk-krie)