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Vom Glück, das hörbar wird

25 JAHRE VEREIN DER FREUNDE DES MOZARTEUMORCHESTERS

30/09/13 Die innige Verbundenheit des Mozarteumorchesters mit seinem Freunde-Verein ließ sich am Samstag (28.9.) als Jubiläumsgeschenk des Orchesters unter der Leitung von Hans Graf mit einem engagierten und animiert spritzigen Programm nicht nur er-ahnen, sondern unmittelbar er-hören.

Von Erhard Petzel

100Ein Instrument im Dienste des Orchesters, das ist der „Verein der Freunde des Mozarteumorchesters Salzburg“ seit 25 Jahren. Vereinspräsident Peter Branner spricht - wenn er die Orchesterfamilie und die Großfamilie aus Kultur, Politik, Sponsoren, Förderern und Freunden begrüßt - „vom Glück, das hörbar wird“. Dies zieht sich als Grundstimmung durch den Konzertabend.

Gottfried Franz Kasparek, Vizepräsident und Organisator der Kammerkonzertreihe des Freunde-Vereins, legt in seiner launigen Conference einen roten Faden zur innigen Verwobenheit des Populären mit dem Werk der Großen: ein heiteres Leitmotiv durch einen bunten Programmreigen.

Dieser umfasst eine schwungvoll unmittelbar musizierte Ouvertüre zu Mozarts Schauspieldirektor, Gustostückerl aus Schostakowitschs Suite für (ein ziemlich opulentes) Varieté-Orchester, Strawinskys sensitiv-derbes Scherzo à la Russe und die immer aufs Neue atemberaubende Ouvertüre zu Smetanas Verkaufter Braut. Nachdem Kasparek auf kalter Pfeife kauend über Musikerlaster räsoniert hat, folgte als Draufgabe Liadows Musikalische Tabaksdose.

101Die Pause hält, was die Musik verspricht: Jour-Leberkäs-Semmerl als sympathisches Symbol innerhalb der Fülle von Partysnacks zeigen, wie auch im Kulinarischen Populäres sich überall stilistisch elegant einfügt.

Danach noch Kammermusik aus internen Zirkeln der Orchestermusiker: Andreas Steiner stellt mit Rebonds B für Schlaginstrumente solo einen Xenakis vor, der es in seiner gefälligen Raffinesse auch in die Konzerthallen der Popkultur hätte schaffen können. Margit Tomasi (am Akkordeon, statt am Violoncello) versammelt um sich ein Quartett für eine Schmankerl-Palette, in der Alpenländisches Gewicht hat. Strings on Fire führt den Jazzbegriff des ersten Programmteils in der Tradition eines Paul Whiteman kongenial fort, wenn der Bolero mit Rainy Day und Gershwin mit Schmidts Buch mit sieben Siegeln kombiniert werden.

So sehr Michael Kaupps Mambo-Arrangement des Pink Panther eine zukünftige Erfolgsschiene eröffnet, so wenig sollte My Way, die zweite Draufgabe, assoziativ mit dem Jubilar verbunden werden! Dieser ist mit einem Vierteljahrhundert in den besten Jugendjahren (seine anwesenden Honoratioren sind als Dirigenten und Musiker aktiv und renommiert) und hat wohl noch ein langes Leben vor sich. Mögen dafür die Kinder stehen, die sich am Fest beteiligt haben, voll Stolz auf ihre Eltern blicken und sich in der großen Kulturfamilie geborgen fühlen dürfen. Der Rezensent muss sich fragen, wieso er nicht seit 25 Jahren eingeschriebener Freund ist. Das wird sich ändern müssen!

Bild: cmartists.com / Christian Steiner (1); Bruce Bennet (1)

 

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