Ein Klavier für die "Romantiker"
STIFTUNG MOZARTEUM / KLAVIER
21/07/11 Der Pianist und Mozart-Forscher Robert Levin machte es möglich: Ein historisches Klavier im Besitz der Stiftung Mozarteum, das lange Zeit auf einem Dachboden verstaubt war, wurde wieder spielfähig gemacht. Am Freitag (22.7.) kann man es hören.
Auf Instrumenten wie diesem haben Schumann oder Chopin gespielt. „Der Flügel stammt aus dem Jahr 1839 und gehört damit zu den spätesten Instrumenten, die der Wiener Klavierbauer Conrad Graf (1782–1851) anfertigte, ehe er seine Fabrik 1841 an Carl Andreas Stein verkaufte“, so der Wissenschaftliche Leiter der Stiftung Mozarteum Salzburg Ulrich Leisinger. Von den etwa dreitausend Instrumenten Grafs sind die meisten verloren; nur etwa sechzig sind erhalten geblieben und zählen zu den Kernstücken der Musikinstrumentensammlungen in aller Welt.
Mehr als achthundert Arbeitsstunden haben die Spezialisten für historische Tasteninstrumente Edwin Beunk und Johann Wennink im niederländischen Enschede in die Restaurierung investiert.
Die kostspielige Restaurierung wäre ohne das ideelle und finanzielle Engagement des weltbekannten Pianisten und Mozart-Forschers Robert Levin nicht möglich gewesen, der der Stiftung Mozarteum Salzburg seit vielen Jahrzehnten verbunden ist. Er wird es auch sein, der den Flügel im Rahmen des Einweihungskonzerts erstmals öffentlich vorstellt. "Das Instrument bereichert die Sammlung an spielfähigen historischen Instrumenten der Stiftung und soll bei Sonderveranstaltungen regelmäßig zum Klingen gebracht werden“, berichtet Geschäftsführer Stephan Pauly.
Das prächtige Mahagoni-Instrument der Stiftung Mozarteum ist auf die Klangwelt der Romantik ausgelegt. Der Umfang ist gegenüber der Mozart-Zeit von fünf auf sechseinhalb Oktaven (CC–g4) erweitert. Es eignet sich mit seinem weichen, im Diskant hellen und im Bass klaren Klang vorzüglich für die Wiedergabe der Klaviermusik von Schubert, Schumann oder Mendelssohn.