Manch Berühmter war hier zu Gast
HINTERGRUND / FRANZISKANERKIRCHE / ORGEL
12/07/19 Am kommenden Mittwoch (17.7.) beginnen die Orgelkonzerte in der Franziskanerkirche. Seit vierzig Jahren gibt es diese von Bernhard Gfrerer ins Leben gerufene Reihe. Sie war – man glaubt es gar nicht – einst eingebunden ins Festival „Szene der Jugend“, den Vorläufer der Sommerszene.
Heuer wird der Salzburger Domorganist Heribert Metzger die Reihe eröffnen und deutsche Orgelmusik aus der Barockzeit und aus der Romantik hören lassen. Bereits im Gründungsjahr, 1979, konzertierte Heribert Metzger als junger aufstrebender Bachpreisträger in der gerade neu von Bernhard Gfrerer (im Bild rechts) ins Leben gerufenen Konzertreihe. 1979 fanden die Konzerte auf der historischen Mauracher-Orgel in der Kollegienkirche und auf dem Schwesterwerk in der Franziskanerkirche statt. In den ersten Jahren waren damalige Berühmtheiten wie Karl Richter oder Jean Langlais Gäste.
Wie anders klang damals Orgelmusik in diesem Raum! Da gab es noch nicht die Marienorgel links über dem Kapellenkranz des Altarraums. Dieses Instrument mit 48 Registern in französisch-barockem Stil entstand ja erst 1989.
Vier Jahre später kamen abermals die Spezialisten der Schweizer Firma Metzler zum Einsatz, für die Erneuerung der Orgel auf der Empore. Das Instrument mit 50 Stimmen hinter dem neugotischen Holzprospekt kommt besonders der französischen Spätromantik entgegen.
Auch dieser Epoche widmet sich am Nachmittag des 26. Juli der slowenische Organist Jernej Mazej. Der gelernte Physiker ist Studienassistent in der Orgelklasse von Hannfried Lucke sowie am Department für Musikwissenschaft (Joachim Brügge) an der Universität Mozarteum. Mozart steht im Zentrum des Konzertes von Bernhard Gfrerer am 22. Juli. Weitere Orgel-Solo Konzerte finden am 24. 7. (Bernhard Gfrerer), 31.7. (Johannes Skudlik), 2. 8. (Otto Depenheuer), 7. 8. (Jürgen Wolf), 21. 8. (Andrzej Chorosinski) und 25.8. (Carlo Forlivesi) statt.
Im Oratorium des Franziskanerklosters steht eine kleinere Orgel (2004 gebaut von Roland Hitsch), die neben den anderen beiden Instrumenten am 29. Juli zum Einsatz kommt: Jernej Mazej und Markus Stepanek spielen vierhändige Orgelmusik sowie Musik für zwei Orgeln.
Zwei Uraufführungen gibt es heuer: Am 29.8. ein Organo-duplice über „Ach, daß nicht die letzte Stunde“ vom Wiener Komponisten Maximilian Kreuz und am 9.8. das Werk „Pfingsten am Grabe Trakls“ für Cello und Orgel von Günther Firlinger.
Mehrmals tritt die Orgel in Dialog zu anderen Instrumenten: Mit dem Wiener Trompetenconsort (Bernhard Gfrerer, 27.7.), dem Bläserquintett Giles Farnaby (3.8.), dem Cello (Tibor Bényi, 9.8.), dem Bläserensemble Arioso barocco (11.8.) und der Violine (Monika Kammerlander, 16.8.). Ein Mal ist eine Sängerin dabei (Andreina Zatti, 23.8.). Und was in Salzburg nicht fehlen darf: Mozarts Requiem, wiedergegeben von „hauseigene“ Musikern (Chor, Orchester und Solisten der Franziskanerkirche unter der Leitung von Bernhard Gfrerer) am 18. August. (dpk-krie)