Was ist, was kommt, was kommen könnte
HINTERGRUND / JAZZ & THE CITY
07/09/17 Nach den Festspielen ist vor den Festspielen. Natürlich ist „Jazz & The City“ ungleich kleiner dimensioniert als jene, die gerade zu Ende gegangen sind. Aber jetzt touren die Altstadtverband-Chefin Inga Horny und Tina Heine, seit dem Vorjahr künstlerische Leiterin von „Jazz & The City“, zu Präsentationen nach Wien und München.
Man will das fünfttägige Festival – es wird von 25. bis 29. Oktober stattfinden – also verstärkt über den regionalen Raum hinaus positionieren. Hhundert Konzerte an fünfzig Locations sind es ja doch. Seit 18 Jahren gibt es „Jazz & The City“. Mit dem Festival „verankern wir die Altstadt im Heute und sind gleichzeitig immer auch auf der Suche nach dem, was noch kommt“, so Inga Horny vom Altstadtverband.
„Zwar gilt der heimischen Szene nach wie vor ein wichtiges Augenmerk, doch das Programm ist zunehmend internationaler geworden.“ Inga Horny und Tina Heine betonen: „Es sind nicht die großen Namen, die den Ruf des Festivals bescheren, sondern das individuelle Entdecken der Besucher – die Vielfalt der europäischen Jazzszene, die Entwicklungen an der amerikanischen Ostküste, und das, was als Welt- und elektronische Musik die Begegnung mit dem Jazz sucht.“
Einen besonderen Akzent wird die holländische Saxophonistin Marike Van Dijk setzen. „Stereography“ heißt ihr Projekt, das sie gemeinsam mit Musiker aus New York und Österreichisch (Lukas Kranzelbinder, David Helbock, Christoph Pepe Auer) öffentlich proben und anschließend zur Aufführung bringen wird. Im Bereich World Music sind Frauen besonders angefragt: von Nataša Mirković, die sich, begleitet von Michel Godard, sephardischen Liedern widmet, über die ungarische Gitarristin Zsófia Boros, die junge brasilianische Band Quartabê, die Angolanerin Aline Frazão und die in Wien lebende israelische Sängerin Timna Brauer bis zu den Neapolitanerinnen von Assurd. Den Abschluss findet dieser Reigen beim Grand Finale im Landestheater mit den Italienerinnen Lucilla Galeazzi und Elena Ledda, die sich mit dem Ensemble Bella Ciao alten Arbeiter- und Partisanenliedern ihrer Heimat widmen.
Die Spielorte werden durch die neu geknüpften Kooperationen mit der Universität Mozarteum, dem Jugendzentrum Yoco im Markussaal und dem Musikum ergänzt. In diesem Jahr gibt es dank Fördermitteln der Stadt Salzburg erstmals eine Zusammenarbeit mit dem Jazzit, das ein „Gastspiel“ auf einer Altstadtbühne gibt und gleichzeitig seine Türen im Bahnhofsviertel für weitere Auftritte von Festivalkünstlern öffnet. Einige der Musiker, die hier präsentiert werden, sind Salzburger, deren musikalische Laufbahnen bei unzähligen Jazzit-Auftritten und -Sessions ihre Anfänge nahmen: Pianist Elias Stemeseder, Saxofonist Fabian Rucker mit Namby Pamby Boy oder auch Saxofonist und Bassist Peter Fürhapter mit The Rasp.
„Uns ist es sehr wichtig, im Rahmen des Festivals einen Scheinwerfer auf die Akteure und Institutionen zu richten, die das ganze Jahr hindurch für musikalischen Vielfalt sorgen und die Salzburger Altstadt für alle Altersgruppen anziehend machen“, versichert Intendantin Tina Heine.
Was man früher als einen Blick über den Tellerrand bezeichnet hätte, heißt neudeutsch „Out of the Box“. Unter diesem Schlagwort werde „die Altstadt von Salzburg unter die Lupe der Kreativen genommen“, heißt es. In dem von Bund und Land geförderten Projekt widmen sich Musiker des Festivals im Austausch mit Medizinern, Architekten, Stadtplanern, bildenden Künstlern, Schauspielern und Historikern in einer zweitägigen Zusammenkunft dem Thema „Improvisation und Stadt“. (Altstadtverband)