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Kultur – eine Kernkompetenz des Landes!

HINTERGRUND / SALZBURGER LANDESKULTURBEIRAT

05/02/16 Eigentlich ist ihre Zeit abgelaufen am 2. Februar. Weil nun zwar Weichen gestellt, aber legistisch noch nichts beschlossen wurde, gilt es, ein Interregnum zu überbrücken: Voraussichtlich bis Herbst werden Robert Pienz, Markus Grüner-Musil und wohl auch die meisten anderen Mitglieder des bisherigen Landeskulturbeirats weiterarbeiten.

Von Reinhard Kriechbaum

Aber dann wird vieles neu: Man hat die vergangene Arbeitsperiode (2012 bis 2016) ja weniger genutzt, um in der Kulturpolitik an vorderster Front mitzumischen, sondern eher ins Nachdenken über die eigene Verfasstheit und die Möglichkeiten in der Zukunft investiert. Künftig wird der Landeskulturbeirat viel breiter gewählt, er wird in der Gestaltung der eigenen Fachbeiräte flexibler sein – und vor allem wird der Landeskulturbeirat in der gesetzlichen Verankerung gestärkt. Der Informationsfluss vom Land in Richtung Landeskulturbeirat soll zwingend festgeschrieben werden, die Mitglieder werden den Informationen also nicht wie bisher nachlaufen müssen.

In einem Pressegespräch heute Freitag (5.2.) haben Robert Pienz, Markus Grüner-Musil und Julia Lepka sowie Kultur-Landesrat Heinrich Schellhorn zurück und nach vorne geblickt. Zuerst sei in der letzten Arbeitsperiode die Budgetkrise die Causa prima gewesen. Die breite Initiative „Kulturland Salzburg“ mit 15.000 Unterschriften hat nicht nur Landesrat Schellhorn beeindruckt, dem man damit den Rückhalt der Kultur in der Bevölkerung sehr konkret vorgeführt hat. Er habe „schnell erkannt hat“, dass es zu keinem Konfrontationskurs kommen darf“, so Schellhorn. Auch Pienz sagt, dass man damals gemerkt habe, „dass unser Gegenüber nicht unser Feind ist“.

Die „zweite große Baustelle“ sei die Entwicklung des Kulturleitbilds gewesen. „Der Ball wurde von der Politik aufgegriffen und weitergespielt“, freut sich Robert Pienz. Das Kulturleitbild wurde ins Regierungsprogramm geschrieben, und demnächst, Mitte Februar, wird unter den Bewerbern für die konkrete Erarbeitung des Kulturleitplans entschieden.

„Das Land muss verstehen und verinnerlichen, dass Salzburg zwei Kernkompetenzen hat: die Natur und die Kultur“, gibt Robert Pienz der Politik und dem im Herbst neu zu wählenden Landeskulturbeirat mit auf den Weg. Im übrigen werden alle drei, die heute vor die Presse traten, wieder kanditieren, hieß es. Der neue Landeskulturbeirat, der von 24 auf 20 Köpfe reduziert wird, muss also gar nicht so anders aussehen wie bisher. Die knapp tausend Wahlberechtigten (identisch mit Subventionsempfängern) werden 13 Mitglieder wählen können, sieben werden von der Landesregierung ernannt).

Mehr als zwei Drittel der Mitglieder werden direkt von den Kulturschaffenden im Land gewählt. „Durch dieses neue Wahlrecht wird der Landeskulturbeirat wesentlich demokratischer und damit auch stärker legitimiert“, so Markus Grüner-Musil im Pressegespräch. „Wir sind draufgekommen, dass wir ein besseres Regelwerk brauchen.“ Daher also eine in diesem Frühjahr zu beschließende neue Geschäftsordnung.

Klar ist auch: „Man braucht für ein solches Gremium Menschen, die sich wirklich engagieren.“ Sie werden in Zukunft jedenfalls bessere Möglichkeiten vorfinden als ihre Vorgänger: Über die Jahrzehnte ist im Landeskulturbeirat ja immer wieder viel Frust aufgekommen, weil niemand ernsthaft auf dieses doch stets repräsentativ und hochkarätig besetzte Beratungsforum hören wollte – das war jedenfalls die Wahrnehmung vieler Mitglieder. Nun könnte und sollte es besser werden.

Bilder: dpk-krie
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