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Neues von der künftigen Baustelle

HINTERGRUND / RAUCHMÜHLE

17/11/15 Wieder einmal meldet sich die Initiative Um+Bau+Kultur in Sachen Silogebäude der alten Rauchmühle zu Wort: Es gebe neuerdings einen Abbruchbescheid, obwohl sich der Gestaltungsbeirat für einen Erhalt des urbanen Industriedenkmals ausgesprochen hat.

Von Reinhard Kriechbaum

Die Initiative Um+Bau+Kultur fordert, so wie zuletzt auch der Gestaltungsbeirat, die Erhaltung des historischen Silogebäudes aus dem Jahr 1912 auf dem Areal der Rauchmühle Salzburg. „Nun aber gibt es erneut Grund zur Sorge um den Silo“, heißt es in einer Presseaussendung heute Dienstag (17.11.). „Bewusst, ohne Wissen der Öffentlichkeit und vor allem ohne Wissen des Gestaltungsbeirates, wurden jetzt rechtliche Schlupflöcher gegen diese unangenehme Forderung geschaffen.“

Es liege ein Abbruchbescheid des Magistrats (Bau- und Feuerpolizeiamt) vor, in dem die Stellungnahme des Beirates aus dem letzten Protokoll „keinerlei Erwähnung“ finde. „Die Einspruchsfrist dafür endet morgen Dienstag 18. November. Die kommende Sitzung des Gestaltungsbeirats ist eine Woche später angesetzt“, warnt die Um+Bau+Kultur.

Es scheint also die Linke nicht zu wissen, was die Rechte tun, oder in diesem Fall besser bleiben lassen sollte. Zumindest will sie es nicht wissen. Denn der Magistrat selbst hat ja dereinst die Kunsthistorikerin Jana Breuste mit einer Expertise beauftragt.Diese ergab die Erhaltungswürdigkeit, was den Entscheidungsträgern und Vermarktern des verkehrstechnisch günstig gelegenen Areals so ganz und gar nicht in den Kram passt.

Der von der Baufirma P. & A. Crozzoli 1912 zur Fisslthaler Mühle (zuletzt: Rauchmühle) hinzugebaute Silo ist Teil eines seltenen Salzburger Industrieensembles. Gut ablesen lässt sich an dem Komplex die technikgeschichtlich abgeschlossenen Epoche vom Wasserrad zur Turbine und vom Schüttkasten zum Silo. „Mit den die Silozellen markierenden Blendbögen und den hervorragend erhaltenen, händisch gehobelten Holzkonstruktionen im Inneren bietet er großes Potential für eine sensible Umnutzung“, so die Initiative Um+Bau+Kultur. „Der Erhalt zusammen mit dem gleich gestalteten Mühlengebäude und der Villa könnte eine identitätsstiftende Maßnahme für das neue Wohnareal und den benachteiligten Stadtteil Lehen darstellen.“

Bilder: Jana Breuste (1); dpk-krie (1)
Zum DrehPunktKultur-Bericht Wasser auf die Räder der Mühlenschützer
Zur Dokumentation Rauchmühle Vom Mühlrad zur Kunstmühle und
Es ginge um ein Stück Lehen-Identität

 

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