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Die Kultur lebt Armutsbekämpfung vor

HUNGER AUF KUNST UND KULTUR

13/04/11 Seit fünf Jahren gibt es in Salzburg die Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“. Die Menschen, die auf diese Weise kostenlos am Kulturleben teilhaben, hätten in dieser Zeit acht Mal das Große Festspielhaus gefüllt.

Dort kommen sie auch hinein, weil auch die Festspiele gelegentlich Karten für „Hunger auf Kunst und Kultur“ zur Verfügung stellen. Derzeit sei der Kulturpass bei insgesamt 66 Kulturstätten gültig, die Ausgabe erfolgt über mittlerweile 64 Sozialeinrichtungen. Das meldet der Dachverband Salzburger Kulturstätten in einer Presseaussendung.

Der Erfolg der Aktion in Zahlen gegossen: In den fünf Jahren wurden an die 5.000 Kulturpässe ausgegeben. Waren es im Jahr 2006 noch 900, gab es im Jahr 2010 bereits mehr als 1.300 Personen, die den Pass nutzten. 2006, im ersten Jahr der verdienstvollen Initiative, wurden 1.900 Karten in verschiedenen Kultureinrichtungen an Kulturpassbesitzer ausgegeben, 2010 waren es mehr als 5.100. Insgesamt wurde in diesen fünf Jahren Kulturpass-Besitzern 16.500 Mal die Teilnahme an Kunst und Kultur in Stadt und Land Salzburg ermöglicht. Der Gegenwert der ausgegebenen Karten belief sich in den ersten fünf Jahren auf beachtliche € 170.000,-.

Das Projekt „Hunger auf Kunst und Kultur“ wurde im Jänner 2006 wurde auf Initiative von Reinhold Tritscher (Theater ECCE) in Salzburg gestartet. Mit an Bord geholt wurden damals der Dachverband Salzburger Kulturstätten, die Laube GmbH und die Salzburger Armutskonferenz. Das Netzwerk, das die Aktion trägt, ist in Salzburg mittlerweile auf 130 Organisationen angewachsen. Von einem „Beispiel gelebter Armutsbekämpfung“ sprechen die Initiatoren, „Hunger auf Kunst und Kultur“ müsse auch weiterhin fixer Bestandteil der regionalen Salzburger Kultur- und Sozialszene bleiben.

Anspruch auf den Kulturpass haben all jene, deren monatliches Haushaltseinkommen unter der Armutsgrenze liegt. Diese beträgt aktuell für eine alleinstehende erwachsene Person € 994,- (Jahreszwölftel der gesamten finanziellen Einkünfte). Auch Kinder können den Kulturpass beziehen und das Angebot nutzen. In Salzburg leben circa 12 % der privaten Haushalte unter der Armutsgrenze, insgesamt also ca. 65.000 Personen.

Finanzielle Unterstützung erhält das Projekt von Stadt und Land Salzburg (7.000 bzw. 5.000 Euro jährlich). Ein bemerkenswerter privater Beitrag ist jener des Biobäckers Jakob Itzlinger: Er leistet mit dem Verkauf des eigens dafür geschaffenen „Kulturlaiberls“ einen laufenden finanziellen Beitrag.

Österreichweit gibt es „Hunger auf Kunst und Kultur“ unterdessen in sechs Bundesländern. 450 Kultureinrichtungen legen kostenlose Karten für, die das Projekt ermöglichen.

Infohotline der Aktion: 0699-17071914 - www.kunsthunger-sbg.at

 

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