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Dreißig Kilometer Landesgeschichte

HINTERGRUND / LANDESARCHIV

10/01/11 Rund zweitausend Besucher kommen jährlich in das Salzburger Landesarchiv, um zu forschen oder Akten bzw. Urkunden oder Bücher einzusehen. Etwa viertausend Anfragen gehen schriftlich ein – und wollen auch beantwortet werden.

HINTERGRUND / LANDESARCHIV

10/01/11 Rund zweitausend Besucher kommen jährlich in das Salzburger Landesarchiv, um zu forschen oder Akten bzw. Urkunden oder Bücher einzusehen. Etwa viertausend Anfragen gehen schriftlich ein – und wollen auch beantwortet werden

In den insgesamt zehn Archivspeichern werden rund 6.000 Urkunden, 10.000 Karten und Pläne, mehr als 500.000 historische Fotografien sowie hunderttausende auf Mikrofilm gesicherte historische Dokumente und Bücher gelagert. Die Regale haben zusammen eine Länge von 30 Kilometern.

Zu den vielfältigen Aufgaben des Landesarchivs zählen die Bewahrung, Katalogisierung und Erschließung des historischen Archivgutes, die Übernahme der für die laufende Verwaltung nicht mehr benötigten Akten des Amtes der Salzburger Landesregierung, der Bezirkshauptmannschaften und Gerichte zur Wahrung der Rechtssicherheit der Bürger und für die historische Forschung, die Abwicklung interner Aktenanforderungen des Amtes der Salzburger Landesregierung, eine umfassende Gutachtertätigkeit altsowie die Übernahme von gefährdeten Archivalien aus Gemeinde- oder Privatbesitz. Eine eigene Restaurierwerkstätte sorgt dafür, dass wertvolle Urkunden und Bücher auch für die Zukunft gesichert werden. Sie ist technisch und fachlich immer "am Puls der Zeit", um ihren Aufgaben gerecht zu werden.

Zudem ist das Landesarchiv als "Amtsbibliothek", die 110.000 Bände umfasst, für die Beschaffung und Verwaltung der beim Amt der Landesregierung benötigten Fachliteratur verantwortlich. Weiters hilft es bei der Einrichtung von Gemeinde- und sonstigen Archiven, unterstützt bei der Erstellung von Ortschroniken (z.B. durch Chronistenseminare) und führt Ausstellungen und Fortbildungsveranstaltungen durch, sagte der Leiter des Landesarchivs, Oskar Dohle.

Bereits 1827 wurde mit der "Zentralregistratur", die im Residenz-Neugebäude untergebracht war, erstmals eine weitgehende Zusammenfassung aller noch vorhandenen Archivbestände aus der zentralen Verwaltung des ehemals selbstständigen geistlichen Fürstentums Salzburg eingerichtet. Mit der Gründung der "dauernden Archivarsstelle innerhalb der Verwaltung altdes Kronlandes" begann 1875 die eigentliche Geschichte des Salzburger Landesarchivs. 1941 übersiedelte das Archiv in das von den Nationalsozialisten konfiszierte Kloster St. Peter. Nach Kriegsende wurde ein Teil der Archivalien auf die Festung Hohensalzburg ausgelagert.

Wegen der unzulänglichen Raumverhältnisse und auf Drängen des Klosters St. Peter begannen Mitte der 1960er-Jahre Planungen für einen Archivneubau im Süden der Landeshauptstadt. Im Dezember 1970 konnte schließlich nach mehrjähriger Bauzeit das Archivgebäude in der Michael-Pacher-Straße offiziell eröffnet werden. Mit dem Ausbau des Dachgeschoßes Ende der 1980er-Jahre und durch den in den vergangenen Jahren erfolgten Einbau moderner Rollregale konnte die Kapazität der Archivspeicher bedeutend erweitert werden. (Landeskorrespondenz)

Informationen: www.salzburg.gv.at/themen/se/salzburg/archive.htm
Bilder: Landesarchiv (2); LPB/Neumayr/MMV (1)

 

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